Ein Versorgungsschiff ist auf dem Weg zur ISS. Experten glauben auch das Scheitern der „Phobos-Grunt“-Mission erklären zu können: Magnetstürme.

Moskau. Zum ersten Mal in diesem Jahr hat Russland einen unbemannten Raumtransporter vom Typ „Progress“ mit Nachschub für die Internationale Raumstation ISS ins All geschossen. Das Versorgungsschiff mit mehr als 2,6 Tonnen Lebensmitteln, Trinkwasser, Sauerstoff, wissenschaftlichen Geräten und Treibstoff sowie Post für die sechs Raumfahrer auf der ISS soll in der Nacht zu diesem Samstag am Außenposten der Menschheit andocken. Im August 2011 war eine „Progress“ wegen Problemen mit der dritten Raketenstufe abgestürzt.

Unterdessen nannte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos Magnetstürme als möglichen Grund für die Panne bei der Marsmond-Mission „Phobos-Grunt“. Eruptionen auf der Sonne könnten die Sonde gestört haben, meldete die Agentur Itar-Tass unter Berufung auf Roskosmos am Donnerstag. An diesem Sonntag soll die Untersuchungskommission ihren Abschlussbericht vorlegen. „Phobos-Grunt“ war kurz nach dem Start am 9. November 2011 wegen einer Panne am Triebwerk nicht über die Erdumlaufbahn hinausgekommen und am 15. Januar unkontrolliert in den Pazifik gestürzt.

Phobos-Grunt: Das Ende eines Irrflugs steht bevor

Die Sojus-Trägerrakete mit dem „Progress“-Transporter war bei klirrender Kälte um 5.06 Uhr (Ortszeit, 0.06 Uhr MEZ) planmäßig vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet, wie das Flugleitzentrum bei Moskau mitteilte. Auf der ISS in 350 Kilometern Höhe arbeiten derzeit die russischen Kosmonauten Oleg Kononenko, Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin, die US-Astronauten Daniel Burbank und Donald Pettit sowie der Niederländer André Kuipers. (dpa/abendblatt.de)