Der Bischof der Piusbruderschaft will Berufung gegen das Urteil einlegen. Er war wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Mainz. Der wegen Volksverhetzung verurteilte britische Traditionalistenbischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson will Berufung gegen das Urteil einlegen. Das teilte Williamsons Anwalt dem ARD-Magazin „Report Mainz“ mit. Das Regensburger Amtsgericht hatte Williamson am Freitag zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro wegen Volksverhetzung verurteilt.

Der Bischof der Piusbruderschaft, der zum Prozess nicht persönlich erschienen war, hatte in einem Interview die Zahl der von den Nazis ermordeten Juden auf höchstens 300.000 beziffert und die Existenz von Gaskammern bestritten. Das Gespräch mit dem schwedischen Fernsehen war in einem Priesterseminar der traditionalistischen und von Rom nicht anerkannten Piusbruderschaft im bayerischen Zaitzkofen Ende 2008 geführt worden.

Papst Benedikt XVI. hatte Williamson und drei weitere exkommunizierte Bischöfe der Piusbruderschaft Anfang 2009 in einem Aufsehen erregenden Akt begnadigt. Von den umstrittenen Äußerungen habe der Papst aber erst später erfahren, hieß es im Vatikan.

„Report Mainz“ teilte zudem mit, am Montag (ARD, 21.45 Uhr) über Verbindungen der Piusbruderschaft in die rechtsextreme Szene zu berichten.