Wegen Hochwassers sitzen noch etwa 1400 Touristen in der Inka-Ruinenstadt fest. Auch Deutsche sind darunter. Wie viele ist noch unklar.

Lima. Bei der alten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in den peruanischen Anden saßen auch am Mittwoch noch etwa 1400 Touristen wegen Hochwassers fest. Viele der Urlauber waren Ausländer, darunter nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin auch Deutsche. Wie viele Bundesbürger betroffen waren, sei aber unbekannt. „Dort sind überwiegend Individualtouristen unterwegs, deswegen können wir keine genaue Zahl nennen“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Auch sei unbekannt, wie es den Deutschen gehe. Die brasilianische Millionenmetropole Sao Paulo, eine der größten Städte der Welt, war ebenfalls von Überschwemmungen betroffen.

Die peruanische Behörden flogen auch am Mittwoch wieder Urlauber per Hubschrauber aus. Zehn Maschinen waren im Einsatz. Im Dorf unterhalb der Touristenattraktion und in einigen anderen Orten der Umgebung wurden die Urlauber nach Tagen des Wartens zunehmend nervös. Sie klagten vor allem über mangelnde sanitäre Anlagen und stark gestiegene Lebensmittelpreise.

Die heftigen Regenfälle in der Region Cusco im Süden Perus haben lokalen Medienberichten zufolge bisher neun Einheimischen und einer argentinischen Touristin das Leben gekostet. In der Region Cusco wurde der Notstand ausgerufen. Im Großraum Sao Paulo, wo fast 20 Millionen Menschen leben, standen zahlreiche wichtige Straßen unter Wasser. Im gleichnamigen Bundesstaat starben in den vergangenen Wochen bereits 64 Menschen durch Hochwasser und Erdrutsche.

Die Bahnlinie, die nach Machu Picchu führt, war am Sonntag durch Erdrutsche infolge heftiger Regenfälle blockiert worden. Die Touristen seien in Hotels und Pensionen untergebracht oder hielten sich im Bahnhof von Machu Picchu auf. Einige würden wegen der begrenzten Bettenzahl und hoher Preise auch in Zelten übernachten.

Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt der untergegangenen Inka-Kultur. Sie liegt in einer Höhe von rund 2400 Metern auf einer Bergspitze in den Anden über dem Urubamba-Tal. Bis zu 500000 Touristen besuchen jedes Jahr die „verlorene Stadt“. Die Stadt umfasste mehr als 200 steinerne Bauten, Tempel, Paläste, eine monumentale Sonnenuhr und Hunderte künstlich angelegte Ackerbau- Terrassen. Jahrhunderte hindurch blieb die im 15. Jahrhundert gebaute Stadt den europäischen Eroberern Südamerikas verborgen. Erst der US- Archäologe Hiram Bingham stieß1911 auf die überwucherten Ruinen.