Die “Atlantis“-Mission läuft weiter nach Plan. Die Astronauten waren dem Zeitplan bei dem ersten von drei Ausstiegen weit voraus.

Berlin/Houston. Zwei Astronauten der US-Raumfähre „Atlantis“ haben am Donnerstag beim ersten von drei Ausstiegen aus der Internationalen Raumstation ISS ihre Planvorgaben weit übererfüllt. Die Missionsspezialisten Mike Foreman und Robert Satcher hätten zusätzlich zu ihrem Wartungs- und Montageprogramm noch mehrere andere Aufgaben übernommen, da sie dem Zeitplan fast zwei Stunden voraus gewesen seien, teilte die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA im texanischen Houston mit. Die Männer hatten ihren Außenbordeinsatz um 15.24 Uhr deutscher Zeit begonnen und sind um 22.01 Uhr wieder in die Station zurückgekehrt.

Foreman und Satcher haben zuerst eine neue Antenne für die Kommunikation zwischen Station und Erde und einen neuen Handlauf mit Halterungen für eine Ammoniakleitung zum künftigen dritten Verbindungsknoten „Tranquility“ montiert, der im Februar 2010 auf die Umlaufbahn gebracht werden soll. Außerdem schmierten sie die Laufkatze der Station und den Roboterarm des japanischen KIBO-Moduls. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit aus der Station von ihren Kollegen Charles Hobaugh, Leland Melvin, Randy Bresnik und Barry Wilmore.

Zusätzlich verlegten Foreman und Satcher noch ein LAN-Kabel am russischen „Sarja“-Modul und eine Stromleitung an einem Stationsausleger. Außerdem schlossen sie eine externe Trägerplattform für Experimente und Ersatzteile an, die bereits in der Nacht zum Donnerstag per Roboterarm aus der Shuttle-Ladebucht an die ISS umgesetzt worden war. Das Unternehmen scheiterte dabei fast, weil sich anfangs ein Bolzen und eine Querstrebe der Plattform nicht lösen ließen.

Parallel zum Außenbordeinsatz verlegten ISS-Kommandant Frank de Winne (Belgien) und sein amerikanischer Bordingenieur Jeffrey Williams in der Station ebenfalls Leitungen und Anschlüsse für „Tranquility“.

Die „Atlantis“ hatte am Mittwoch mit 14 Tonnen Nachschub an der Station angedockt. Die Fähre soll am 27. November wieder zur Erde zurückkehren. Mit an Bord ist dann auch US-Astronautin Nicole Stott, die seit Ende August als Bordingenieurin in der ISS arbeitet und am Donnerstag ihren 47. Geburtstag feierte.