Ohne Zwischenfälle hat die “Atlantis“ an der ISS angedockt. Der Shuttle war am Montag zu seiner elftägigen Versorgungsmission aufgebrochen.

Berlin/Cape Canaveral. Nach zweitägiger Verfolgungsjagd hat die US-Raumfähre „Atlantis“ am Mittwochabend deutscher Zeit problemlos an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Das komplizierte Manöver fand um 17.51 Uhr MEZ am amerikanischen Verbindungsmodul „Harmony“ statt, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA mit. Der Shuttle war am Montag um 20.28 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) zu seiner elftägigen Versorgungsmission aufgebrochen.

Etwa drei Stunden vor der Kopplung hatte die sechsköpfige Crew unter Kommandant Charles Hobaugh durch kurzes Zünden der Triebwerke den Shuttle auf Rendezvous-Kurs gebracht. Gut 200 Meter vor der ISS vollzog die Fähre einen „Salto orbitale“, um den Astronauten in der Station die Möglichkeit zu geben, die Unterseite zu fotografieren und zu filmen. Die Aufnahmen sollen Aufschluss über eventuelle Schäden am Hitzeschild geben. Die „Atlantis“ bringt rund 12,5 Tonnen Versorgungsgüter auf die Umlaufbahn, darunter zwei neue Stellkreisel (Gyroskope) für die Lageregelung, drei Stickstoff- und Ammoniaktanks, zwei Pumpen, biologische Experimente mit Schmetterlingen, Ersatzteile und Lebensmittel für die 21. ISS-Stammbesatzung unter ESA-Astronaut Frank de Winne (Belgien).

Während des einwöchigen Gemeinschaftsfluges sind drei Ausstiege in den freien Raum vorgesehen. Shuttle-Astronauten werden dabei externe Transport- und Trägerplattformen für Experimente und Ersatzteile sowie eine neue Antenne für das dritte Verbindungsmodul „Tranquility“ montieren, das im Februar kommenden Jahres zur ISS gebracht wird. Bei der Rückkehr am 27. November ist US-Astronautin Nicole Stott als siebentes Besatzungsmitglied an Bord der „Atlantis“. Sie hat seit Ende August als Bordingenieurin in der ISS gearbeitet. Anders als bei vorangegangenen Shuttle-Missionen wird sie aber nicht ersetzt, sodass die Stammcrew mit nur fünf Astronauten weiterfliegt.

Neben de Winne sind das die Russen Maxim Surajew und Roman Romanenko, der Amerikaner Jeffrey Williams und der Kanadier Robert Thirsk. Die Mission der „Atlantis“ ist der fünfte und letzte Flug einer Raumfähre in diesem Jahr zur ISS. Für 2010 sind noch einmal fünf Starts geplant, bevor die Shuttles nach knapp 30 Jahren außer Dienst gestellt werden.