Jaycee Lee Dugard, die 18 Jahre lang vom mutmaßlichen Entführer Phillip Garrido gefangen halten wurde, will vor Gericht gegen ihn aussagen.

San Francisco. Die 18 Jahre lang gefangen gehaltene Jaycee Lee Dugard wird nach Angaben ihres Anwalts in einem Prozess gegen ihren mutmaßlichen Entführer aussagen. Anfangs hätte sie noch Bedenken gehabt, inzwischen verstehe sie aber völlig, „dass ihr schreckliche Dinge angetan wurden“, sagte McGregor Scott der Nachrichtenagentur AP. „Die Menschen, die ihr das angetan haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden, deswegen arbeitet sie voll mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen“, sagte der Anwalt am Donnerstag.

Der mutmaßliche Entführer Phillip Garrido soll Dugard 18 Jahre lang in seinem Hinterhof gefangengehalten und immer wieder vergewaltigt haben. Den Behörden zufolge ist er der Vater der zwei elf und 15 Jahre alten Töchter der inzwischen 29-Jährigen, die Ende August freigekommen war. Garrido und seine Frau Nancy sitzen in Untersuchungshaft. Sie streiten alle 29 Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft ab.

Dugard und ihre beiden Töchter, die sich an einem geheimgehaltenen Ort aufhalten, bekommen derzeit psychologische Hilfe. Zudem sind sie in ärztlicher und zahnärztlicher Behandlung - was ihnen in Garridos Hinterhof verwehrt war. Zudem gilt es, behördliche Probleme zu lösen wie etwa die Beschaffung von Geburtsurkunden für die Töchter, wie Scott erklärte. Die Familie habe zahlreiche Spenden erhalten, die ihr ein finanzielles Polster verschafften.