20. November 2007 Der Vater von Lea-Sophie alarmiert den Notarzt. Dieser stellt einen akuten Flüssigkeitsmangel sowie Rötungen am Körper des Kindes fest. Das fünfjährige Mädchen stirbt wenig später in einer Schweriner Klinik.

21. November Die 23 Jahre alte Mutter und der 26 Jahre alte Vater werden festgenommen. Sozialdezernent Hermann Junghans (CDU) sagt, dass er keine Versäumnisse des Jugendamtes erkennen könne.

22. November Laut Obduktion ist Lea-Sophie verhungert und verdurstet.

23. November Schwerins Oberbürgermeister Norbert Claussen (CDU) verteidigt die Mitarbeiter des Jugendamtes: Die Regeln zum Umgang mit Hinweisen zu Gefährdungen des Kindeswohls seien eingehalten worden.

27. November Claussen kündigt interne Untersuchungen an.

29. November Lea-Sophie wird auf dem Waldfriedhof in Schwerin beigesetzt.

10. Dezember Das Stadtparlament beschließt die Einsetzung eines Ausschusses zur Untersuchung der Vorgänge in der Verwaltung.

21. Januar 2008 Claussen teilt mit, dass er sich mit Junghans darauf verständigt habe, dass der Sozialdezernent seine Amtsgeschäfte vorläufig ruhen lässt.

23. Januar Claussen räumt nach der Befragung durch den Sozialausschuss des Landtags Fehler der Stadt ein.

1. Februar Im Zusammenhang mit dem ersten Untersuchungsbericht der Stadt spricht Claussen von "eklatanten Mängeln und organisatorischen Versäumnissen" durch die Behörden.

7. Februar Claussen schließt ungeachtet der massiven Kritik an seinem Krisenmanagement im Fall Lea-Sophie einen Rücktritt aus.

19. Februar Die Staatsanwaltschaft Schwerin erhebt Anklage gegen die Eltern von Lea-Sophie.

25. Februar Im Stadtparlament scheitert die Abwahl des Sozialdezernenten Junghans.

19. März Mit einer erneuten Umstrukturierung innerhalb der Schweriner Verwaltung übernimmt Claussen selbst die Bereiche Jugend und Soziales, Junghans verantwortet fortan als Dezernent den Bereich Liegenschaften.

27. März Der Untersuchungsausschuss der Stadtvertreter verabschiedet seinen Abschlussbericht, in dem es heißt, "dass bei sachgerechterer Arbeit des Jugendamtes das tragische Ende des kleinen Mädchens hätte verhindert werden können".

31. März Mit 30 zu 14 Stimmen votieren die Kommunalparlamentarier dafür, dass sich Claussen am 27. April einem Bürgerentscheid über seine Abberufung stellen muss.