Als Bobby Fischer sechs Jahre alt war, schenkte ihm seine Schwester ein Schachspiel, und er erwies sich als ein Wunderkind des "königlichen Spiels". Die ehrgeizige Mutter (sie legte noch als 42-Jährige das medizinische Staatsexamen ab) förderte sein überragendes Talent. Als 13-Jähriger gewann Fischer die amerikanische Juniorenmeisterschaft, ein Jahr später die U.S. Open Championship. Ungeachtet eines selten hohen Intelligenzquotienten von angeblich 184 war er ein schlechter Schüler und ging mit 15 ohne Abschluss von der High School ab. Er studierte Partien großer Schachmeister und die theoretischen Grundlagen des Spiels. Als bis dahin jüngster Spieler erwarb Fischer schon 1958 den Titel eines internationalen Großmeisters und entwickelte sich zu einem der größten Stars der Szene. 1972 schlug er Weltmeister Boris Spassky, der nach fast zwei Monaten in der 21. Partie aufgab - wohl auch als Folge des Nervenkrieges, den Fischer gegen ihn führte. Der Amerikaner blieb drei Jahre Weltmeister, bis ihm der Titel 1975 aberkannt wurde, angeblich weil der Schachverband (Fide) seine Bedingungen nicht akzeptieren wollte. (HA)