“Die Schönheit kann ebensogut aus der Hölle stammen wie aus dem Himmel“, sagte mal Charles Baudelaire. Und wie recht er hatte - ohne zu wissen, dass seine Worte mal andere Bedeutung haben könnten als er vor rund 200 Jahren wusste. Bilder: Prominente im Zeitalter von Botox.

Als himmlische Schönheit könnte man sicherlich die von Gott oder die von Mutter Natur gegebenen Vorzüge bezeichnen. Bildlich ausgedrückt heißt das: So wie Madonna, Mickey Rourke, Kylie Minogue und andere Promis vor 20 Jahren aussahen - also bevor das Wundermittel Botox in die Hände von Chirurgen gelangte und vor allem versprach, ewige Jugend zu schenken.

Das Nervengift sowie zahlreiche anderen Methoden machten die einstigen Natur-Schönheiten schließlich langsam, aber ziemlich sicher, zu "Höllenschönheiten". Es ließen und lassen sich noch immer zahlreiche Prominente verführen, versuchen verzweifelt ihr Alter aufzuhalten. Denn als alter Mensch ist man in Hollywood nichts mehr wert, wird durch weniger Rollen abgestraft und wandert auf das Abstellgleis. Es zählt nur die Jugend. Doch auch das Alter liegt in der Natur des Menschen und muss keinesfalls hässlich sein.

Hässlich wird es nur, wenn man versucht in die Natur einzugreifen und Schönheit zu einer Sucht wird: So geht vielen Schauspielern die für ihren Beruf so wichtige Mimik verloren - egal ob sie Freude, Leid oder Wut zeigen wollen: Die Gesichtszüge bleiben oft beinahe gleich. Andere haben weniger mit Gesichtslähmungen zu kämpfen: Bei Michael Jackson löst sich die Nase auf, die einfach viel zu oft operiert wurde, und das alles nur, um vermutlich zu etwas zu werden, was er nicht ist. Andere bekannte Gesichter wollen ihre Faltenfreiheit beibehalten, so dass die Haut von vielen Liftings so dünn geworden ist, dass sie beinahe droht einzureißen. Von natürlicher Schönheit ist keine Spur mehr. Im Gegenteil: Viele Berühmtheiten drohen zu Karikaturen ihrer selbst zu werden - alles für die vermeintliche Schönheit, deren Verfall aber nicht aufhaltbar ist.

Zwar fällt die körperliche Attraktivität dem Alter zum Opfer, aber die innere wird umso strahlender. So sieht es jedenfalls ein anderer kluger Kopf, Charles de Montesquieu: "Bei jungen Frauen ersetzt die Schönheit den Geist, bei alten der Geist die Schönheit."