Es wird wohl immer unbegreiflich bleiben, warum Menschen Institutionen stürmen und wahllos andere töten. In Carthage (US-Bundesstaat North Carolina) richtete ein 45-Jähriger gestern in einem Altenheim ein Blutbad an. Dabei kamen acht Menschen ums Leben. Bilder zur Tragödie im Altenheim.

Carthage. Trauer in Carthage: Gestern wurden in einem Altenpflegeheim acht Menschen getötet. Ein bewaffneter Mann war in das Gebäude gestürmt und lief Amok. Er zog von Raum zu Raum und schoß wahllos auf hilflose Menschen. Dabei wurden sieben Bewohner im Alter von 78 bis 98 Jahren und eine Krankenschwester getötet. Sechs der Opfer waren sofort tot, zwei weitere erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen.

Die Polizei gab an, dass bei dem Blutbad drei weitere Personen verletzt wurden, darunter ein Polizist und der Schütze selber. Der Beamte hatte noch versucht, den Täter zu stoppen, wurde dann aber selbst getroffen. Polizeichef Chris McKenzie ist schockiert: Er habe so etwas in seinen 20 Jahren bei der Polizei nicht gesehen.

Bislang ist noch unklar, wieso es zu dem tragischen Zwischenfall kam. Der Schütze war nach Behördenangaben weder Patient noch Mitarbeiter des Altenpflegeheims und offenbar auch mit keinem der Opfer verwandt. Die Polizei rätselt noch immer über sein Motiv. Nachdem er überwältigt und festgenommen werden konnte, wird nun wegen achtfachen Mordes gegen ihn ermittelt.

Das Altenpflegeheim Pinelake Health and Rehab in der Ortschaft Carthage liegt etwa 100 Kilometer südwestlich von Raleigh. 1993 wurde das Haus eröffnet, etwa 110 Patienten haben Platz in der Einrichtung. 20 der Betten werden speziell für Alzheimer-Patienten zur Verfügung gestellt.

In der Kleinstadt Carthage wohnen gerade mal 2000 Menschen. Die Polizei dort setzt sich aus 18 Mitarbeitern zusammen, nur zwei von ihnen hatten zum Zeitpunkt der Tat Dienst.

Am 10. März hatten gleich zwei Amokläufe die Welt fassungslos gemacht. In Alabama hatte ein 27-Jähriger beinahe seine ganze Familie ausgelöscht und schließlich sich selber getötet. Wenige Stunden später stürmte der 17-jährige Tim K. in der deutschen Kleinstadt Winnenden die Albertville-Realschule, erschoss 15 Menschen und richtete dann ebenfalls sich selbst. Nun das nächste Entsetzen in Carthage.