Die Kritik an den Plänen von US-Popdiva Madonna, ein weiteres Kind in Afrika zu adoptieren, wächst. Die britische Kinderschutzorganisation “Save the Children“ rief die Musikerin auf, ihre Pläne zu überdenken. US-Pop-Diva Madonna und ihre Lover. neu1/s/171529“>Bilder der US-Sängerin Madonna.

London. Die Kritik an den Plänen von US-Popdiva Madonna, ein weiteres Kind in Afrika zu adoptieren, wächst. Die britische Kinderschutzorganisation "Save the Children" rief die Musikerin auf, ihre Pläne zu überdenken. Am besten sei es für Waisenkinder, in ihrem eigenen Land oder in der Nähe ihrer weiteren Familie aufzuwachsen, sagte der Sprecher der Organisation, Dominic Nutt. Madonna (50) plant Medienberichten zufolge, in Malawi das vier Jahre alte Mädchen Mercy James zu adoptieren. Die Sängerin, die dieses Wochenende in dem Land erwartet wird, hat bereits 2006 den damals 13 Monate alten David Banda aus Malawi adoptiert.

Die britische Zeitung "The Sun" schrieb, dass Mercys Großmutter die Adoption um jeden Preis verhindern wolle. "Warum sucht sich diese Sängerin kein anderes Kind aus", zitierte die Zeitung Lucy Chekechiwa (61). "Das ist Diebstahl. Ich werde zum Gericht gehen, ich werde sie nicht gehen lassen." Chekechiwa erklärte, mit dem Waisenhaus, in dem Mercy lebt, sei ausgemacht worden, dass das Mädchen mit sechs Jahren zu seiner Oma kommt. Wie die "Sun" berichtete, starb Mercys 18 Jahre alte Mutter wenige Tage nach der Geburt. Auch der Vater lebe höchstwahrscheinlich nicht mehr.

Unterdessen wird aber auch berichtet, Madonna hätte bereits entschieden, wen sie als zweites Kind aus Malawi adoptieren möchte. Ihr Anwalt Alan Chinula wolle am Montag bei Gericht in der Hauptstadt Lilongwe einen Antrag stellen, den dreijährigen Waisenjungen Merci James adoptieren zu dürfen, teilte ein Gerichtsvertreter mit. Nach seinen Angaben stammt der kleine Junge aus dem Waisenhaus Kondanani im Bezirk Thyolo, das Madonna während ihres ersten Besuchs in dem südostafrikanischen Land besichtigt hatte.

Nach Angaben von "Save the Children" sollten internationale Adoptionen jedoch nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn Kinder Vollwaisen seien und alle Alternativen im eigenen Land geprüft wurden. Oft würden Adoptionen Probleme verschlimmern oder Eltern in armen Ländern veranlassen, ihre Kinder absichtlich zu verlassen, sagte Nutt.