Die achtjährige Kardelen wurde vor rund drei Wochen missbraucht und erstickt. Jetzt hat die Polizei einen dringenden Tatverdächtigen. Die Ermittler vermuten, dass der türkische Nachbar aus Paderborn das Mädchen ermordet hat. Näheres will die Polizei heute Nachmittag bekannt geben. Bilder vom Fall Kardelen;Bilder der Verbrechen an Kardelen, Michelle und Jenisa.

Paderborn. Der Mordfall Kardelen sorgte national für Entsetzen. Genau wie die achtjährige Michelle aus Leipzig wurde sie ein paar Tage nach ihrem Verschwinden tot aufgefunden und auch ihre Leiche befand sich in der Nähe eines Gewässers. Jetzt, drei Wochen nach der Tragödie, hat die Polizei Hinweise auf einen möglichen Täter. Einen konkreten Tatverdacht wollte ein Sprecher der Polizei in Paderborn aber noch nicht bestätigen. Es soll sich jedoch um den türkischen Nachbar handeln. "Wir wollen einen Mörder überführen, das steht über allem", sagte er. Heute Nachmittag um 14 Uhr wollen die Ermittler eine Pressekonferenz geben und Näheres bekanntgeben.

Die Leiche des achtjährigen Mädchens aus Paderborn war vor rund drei Wochen am 15. Januar am Ufer des rund 60 Kilometer entfernten Möhnesees im Sauerland gefunden worden. Seitdem arbeitet ein Team bestehend aus 60 Fahndern an dem Fall.

Ein Polizeisprecher sagte, die meisten Hinweise kämen aus dem Wohnumfeld des Kindes sowie vom Fundort der Leiche. Die Ermittlungen gestalteten sich ausgesprochen zeitintensiv, teilten die Ermittler weiter mit. Die Beamten der Mordkommission arbeiteten in Schichten von 10 bis 18 Stunden. Es seien bereits 4000 Überstunden angehäuft worden.

Da der Fall Kardelen deutliche Parallelen mit den Verbrechen an Michelle aus Leipzig und Jenisa aus Hannover aufweist, sitzen derzeit auch Kollegen in Düsseldorf an den bereits erlangten Erkenntnissen der Spurensicherung.