Bombe in Bus wurde bereits entschärft. Es ist der erste Besuch eines britischen Monarchen in der unabhängigen Republik Irland.

London/Dublin. Es ist der erste Besuch eines britischen Monarchen in der unabhängigen Republik Irland - und er wird bereits von schlechten Nachrichten überschattet. Wenige Stunden vor der Ankunft der britischen Königin Elizabeth II. in Dublin haben die irische Behörden eine Bombe entdeckt und entschärft. Der Sprengsatz wurde nach Angaben von Polizei und Streitkräften am frühen Dienstagmorgen im Gepäckabteil eines Busses in der Universitätsstadt Maynooth gefunden, 25 Kilometer westlich der Hauptstadt. Die Queen traf am Mittag zusammen mit ihrem Ehemann Prinz Philip auf einem Militärflugplatz in der Nähe von Dublin ein. Das Paar wurde von einer Ehrengarde begrüßt.

Wenige Stunden nach dem Fund des Sprengsatzes wurde in der Nähe einer Straßenbahnlinie im Dubliner Bezirk Inchicore eine Bombenattrappe entdeckt, wie die Polizei mitteilte. Diese wurde auf mögliche Fingerabdrücke oder DNA-Spuren hin untersucht.

Zu beiden Taten bekannte sich zunächst niemand. Im irischen Grenzgebiet sind aber nach wie vor mehrere kleinere Splittergruppen der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) aktiv, die immer wieder Anschläge im benachbarten Nordirland verüben.

Vertreter der irischen und der britischen Regierung betonten, dass der viertägige Besuch der Queen in Dublin, Kildare, Tipperary und Cork wie geplant verlaufen werde. „Dies ist ein völlig neuer Anfang für Irland und Großbritannien“, sagte der irische Ministerpräsident Enda Kenny.

Der Besuch der Königin wurde vom größten Sicherheitseinsatz in der Geschichte der Republik Irland begleitet. Große Teile der Hauptstadt wurden abgesperrt, und auf einer Strecke von mehreren Kilometern wurden Barrikaden errichtet. Mehr als 8.000 Polizisten - zwei Drittel des gesamten Truppe – wurden zum Schutz der Queen abgestellt. Auch 1.000 Soldaten hielten sich bereit.

Für die Fahrten der Königin lieh sich Irland von Nordirland ein spezielles bomben- und kugelsicheres Geländefahrzeug. Für den Einsatz gegen mögliche Randalierer erhielt Dublin außerdem zwei Wasserwerfer von der nordirischen Polizei.

Die irische Staatspräsidentin und Gastgeberin der Königin, Mary McAleese, sprach von einem „außergewöhnlichen Moment in der irischen Geschichte“. Der Besuch mache deutlich, dass der Friedensprozess erfolgreich verlaufe. Zuletzt besuchte der Großvater der Königin, George VI., vor 100 Jahren als britisches Staatsoberhaupt Irland. Damals gehörte die gesamte irische Insel noch zum Vereinigten Königreich. (dapd)