Auf einen Fernzug in Ostindien ist offenbar ein Bombenanschlag verübt worden. Ein Bahnsprecher geht von mehr als 65 Toten aus.

Neu-Delhi. Bei einem Bombenanschlag auf einen Fernzug in Ostindien sind am Freitag Dutzende Menschen getötet worden. Nach Angaben von Eisenbahnminister Mamata Banerjee wurde der Gyaneshwari Express von Kalkutta nach Mumbai gegen 1.30 Uhr Ortszeit durch die Detonation des Sprengsatzes aus den Schienen geworfen. 13 Waggons des Schnellzuges stürzten auf ein Parallelgleis, wo sie von einem entgegenkommenden Güterzug erfasst wurden. 65 Tote seien geborgen, sagte ein Bahnsprecher.

Nach Angaben von Minister Banerjee deuteten erste Erkenntnisse darauf hin, dass der Anschlag auf das Konto maoistischer Rebellen gehe. Eine Bestätigung dafür gab es aber nicht.

Ein Reporter der Zeitung „Telegraph“ berichtete, mindestens vier Waggons des Personenzuges seien ineinander verkeilt. Aus ihnen seien verzweifelte Hilferufe zu hören. Rettungsmannschaften bemühten sich, Überlebende aus den Trümmern zu befreien und die Toten zu bergen. Verletzte wurden mit Hubschraubern der Luftwaffe in Krankenhäuser geflogen.

Die maoistischen Rebellen haben in den vergangenen Monaten ihre Angriffe verstärkt, nachdem die Regierung eine Offensive gegen sie gestartet hatte.

Ziele der Anschläge sind unter anderem Polizeistationen, Regierungsgebäude und Verkehrseinrichtungen. Maoisten haben wiederholt auch Züge angegriffen und stundenlang aufgehalten. Nach Einschätzung der Polizei geht auch die Entgleisung des Hochgeschwindigkeitszuges Rajdhani Express im März auf das Konto von Maoisten. Ministerpräsident Manmohan Singh hat den Aufstand der Maoisten als die größte Bedrohung der inneren Sicherheit bezeichnet. Im Bundesstaat Chhattisgarh haben Maoisten kürzlich einen Bus in die Luft gejagt und dabei 35 Menschen getötet. Im April töteten Rebellen bei einem Angriff 76 Polizisten.