Hamburg. Winkel hält sein Vier-Tore-Versprechen. Victoria schnürt einen Zehnerpack. Stier provoziert BU-Führung mit Aufstiegszeitplan.

Winkel hält Versprechen ein. Eine Halbzeit hielt der abstiegsgefährdete Oberligist Buchholz 08 beim TSV Sasel einigermaßen gut mit. 0:0 hieß es zur Pause, als das Team von Rüdiger Meyer in die Kabinen ging. „Nach dem Rückstand sind wir nicht mehr hinterhergekommen, und Sasel hat das hervorragend ausgenutzt“, sagte Meyer nach der zweiten Halbzeit. In der Tat wurde den Zuschauern dort ein echter Leckerbissen kredenzt, denn gleich acht Tore fielen in der zweiten Hälfte.

7:1 hieß es am Ende für Sasel, gleich viermal traf Stefan Winkel, der in den vergangenen Wochen immer torlos vom Platz gegangen war. „Ich hatte meiner Frau heute ein Versprechen gemacht, dass ich treffe“, sagte Winkel und gab zu: „Es waren vier Tore, die ich versprochen habe. Das sollte nicht despektierlich gemeint sein, aber ich habe in der Vergangenheit so viele Chancen liegen gelassen, dass ich dachte, dass ich heute mal in der Schuld stehe.“

Andelko Ivanko entlassen? Dieses Gerücht machte beim Oberligaspiel zwischen dem Bramfelder SV und dem SV Rugenbergen die Runde. Der Rugenbergener Trainer stand nicht auf dem Spielberichtsbogen, stattdessen firmierte dort sein Co-Trainer Daniel Domingo. Ivanko befand sich auf der Anlage, coachte das Team aber nicht. Ein Rosenkrieg also? Mitnichten! „Wir waren im Verein gemeinsam der Meinung, dass es besser ist, dass ich mal ein Spiel nicht coache. Deshalb haben wir mich intern gesperrt“, erläuterte Ivanko. „Beim letzten Heimspiel habe ich schließlich die Gelb-Rote Karte gesehen.“

Rugenbergens Manager Andreas Lätsch bestätigte diese Version. Ivanko hatte nach eigenen Angaben in der Partie gegen Süderelbe (2:2) beim Platzverweis für seinen Spieler Dennis von Bastian, den er als ungerechtfertigt empfand, eine Flasche auf den Boden gefeuert. Zu einer Sperre durch den Verband führte dies nicht. Vertreter Domingo fuhr jedenfalls drei Punkte als Chef ein, Rugenbergen entschied das wichtige Kellerduell mit 2:0 für sich. Die Wiederholung des Modells ist für das Pokalachtelfinale am kommenden Sonnabend beim SC Schwarzenbek angedacht. „Das wird wohl auch Daniel coachen. Er macht das ganz wunderbar“, erklärte Ivanko.

Stier will mehr. Das Oberliga-Spitzenspiel bei der TuS Dassendorf ging für den HSV Barmbek-Uhlenhorst 0:2 verloren. Thema nach dem Spiel war auf BU-Seite aber weniger die Pleite an sich – sondern die Regionalliga-Ambitionen von Trainer Marco Stier. Innerhalb seiner Vertragslaufzeit bis 2022 wolle er aufsteigen, bekannte Stier. Und sprach Klartext: „Will der Verein das nicht, bin ich der falsche Mann.“ Damit eröffnete Stier eine heikle Diskussion. BU (mehr als 1000 Mitglieder) versteht sich zum Gutteil als Breitensportverein, Präsident Frank Meyer lehnte in der Vergangenheit einen Aufstieg stets ab.

Daher hakte das Abendblatt bei Meyer nach. „Wir haben bei uns im Vorstand beschlossen, bis Anfang Januar alles, was auf uns als Verein bei einem Regionalligaaufstieg zukommen würde, völlig ergebnisoffen zusammenzutragen. Dann beraten wir uns und sehen, ob ein Aufstieg für uns machbar ist. So werden wir das in jeder Saison machen, wenn die sportlichen Ergebnisse den Anlass dazu geben“, so Meyer. „Ein Verein wie Barmbek-Uhlenhorst muss sich dann mit dem Thema beschäftigen.“

Überragendes Vicky, peinliches Cordi. Concordias Trainer Frank Pieper musste durchpusten. „Nee“, sagt er dann. Und noch einmal „Nee“. Persönliche Konsequenzen aus dem 1:10 beim SC Victoria wolle er nicht ziehen. „Die ersten 30 Minuten waren gut. Danach war nicht mehr viel richtig. Da fehlten Feuer, Biss und Leidenschaft“, monierte er – und nahm sein Team gleichzeitig in Schutz. „Da stand bei uns ja kein Spieler auf dem Platz, der nach dem 1:4 nicht mehr wollte.“ Die Rekordpleite – kein Oberligateam verlor in dieser Saison höher – illustrierte jedenfalls die maue Saison Concordias.

In einen Rausch hatte sich Victoria gespielt – und hatte doch Grund zum Trauern. Vor dem Spiel wurde überraschend der starke Stammkeeper Dennis Lohmann verabschiedet (seit 2017 im Verein, 76 Ligaspiele). Er verlässt in der Winterpause die Stadt und zieht nach Köln. „Lohmi kann sich kurzfristig beruflich weiterentwickeln. Wir wünschen ihm von Herzen alles Gute. Er geht mit einem weinenden Auge“, sagte Victorias Pressesprecher Matthias Reß.

Vereinsrekord für Norderstedt. Regionalligist Eintracht Norderstedt hat einen neuen Vereinsrekord in der Regionalliga Nord aufgestellt. Das 2:1 bei Holstein Kiel II war der siebte Auswärtssieg in Folge. „Selten war ein Auswärtssieg verdienter als dieser“, sagte Trainer Jens Martens nach überlegen geführtem Spiel. Die nächste Rekordchance kommt am 1. März beim HSC Hannover. Siegt die Eintracht zum achten Mal in Serie in der Fremde, stellt sie den aus Kreisligazeiten datierenden Vereinsrekord ein.