Hamburg. Angreifer Chad Staley muss sich einen neuen Verein suchen. Sportchef Sven Gösch und Trainer Jacek Plachta erläutern, warum.

Den „absoluten Willen, sich in Europa durchzusetzen“, den glaubte Sven Gösch im Sommer im Gespräch mit Chad Staley gespürt zu haben. Am Donnerstag musste der Geschäftsführer und Sportchef der Crocodiles Hamburg öffentlich eingestehen, dass ihn dieses Gespür getrogen hat. In einer kurzen Mitteilung gab der Eishockey-Oberligaclub bekannt, den Vertrag mit dem 25 Jahre alten US-Amerikaner aufgelöst zu haben.

„Die Anforderungen an Kontingentspieler sind in der Oberliga sehr hoch. Diese konnte Chad nicht ganz erfüllen. Deshalb haben wir gemeinsam entschieden, dass ein Tapetenwechsel der beste Schritt für ihn ist“, ließ sich Gösch zitieren. Die in solchen Fällen bekannte Floskel, die Trennung sei „in beiderseitigem Einvernehmen“ erfolgt, fehlte natürlich auch nicht.

Erwartungen nicht erfüllt

Deutlicher wurde Cheftrainer Jacek Plachta, der einräumte, dass es dem Angreifer an der nötigen Disziplin gefehlt habe. „Er hat sich abseits des Eises nicht so professionell verhalten, wie es notwendig ist, um in der Oberliga zu bestehen. Er hat die Erwartungen, die wir in ihn gesetzt hatten, nicht erfüllt“, sagte der 50-Jährige. Zu Staleys Entlastung muss angeführt werden, dass ihn zum Saisonstart eine Verletzung zurückwarf. In neun Spielen für die Farmsener, die an diesem Freitag (20 Uhr) bei den Hannover Indians antreten und am Sonntag (16 Uhr, Eisland Farmsen) die Füchse Duisburg empfangen, waren ihm fünf Tore und vier Assists gelungen.

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Wer anstelle von Staley nun die zweite Importstelle besetzen und dem Kanadier Jordan Draper (30) als neuer Mitbewohner dienen wird, steht noch nicht fest. „Wir schauen uns auf dem Markt um, aber es ist sehr schwer, einen Ausländer zu finden, der in unser homogenes Team passt“, sagte Plachta. Fest steht, dass der Italokanadier Rico Rossi (21) es nicht sein wird. Zwar wurde der Try-out-Vertrag des Stürmers bis Jahresende verlängert, längerfristig bleiben soll dieser jedoch nur, wenn seine Einbürgerung, um die er aktuell kämpft, zügig über die Bühne geht.