Der Hamburger Sport erhält in den nächsten beiden Jahren jeweils 2,522 Millionen Euro mehr von der Stadt, muss dafür aber auch zusätzliche Aufgaben vom Sportamt übernehmen.

Hamburg. Der organisierte Hamburger Sport erhält in den nächsten zwei Jahren mehr Geld von der Stadt. An diesem Donnerstag unterschreiben Sportsenator Michael Neumann, 44 (SPD), Günter Ploß, 66, Präsident des Hamburger Sportbunds (HSB), und Fußballverbandspräsident Dirk Fischer, 70, im Rathaus den neuen Sportfördervertrag für die Jahre 2015/2016.

Statt zuletzt 7,12 bekommt der HSB künftig 9,622 Millionen Euro, der Hamburger Fußballverband (HFV) statt 1,28 nun rund 1,3 Millionen Euro; beide Verbände zusammen statt 8,4 jetzt 10,922 Millionen Euro. Die Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der HSB-Mitgliederversammlung. Die Präsidien beider Verbände haben das Verhandlungsergebnis bereits gebilligt. „Wir sind überaus zufrieden“, sagt Ploß, der sich am 28. Juni zur Wiederwahl stellt – die unsicher ist, weil die Mehrheit der sogenannten 26 Hamburger Topsportvereine eine weitere Amtszeit von Ploß ablehnen. Mit derzeit 574.665 Mitgliedschaften in 802Vereinen und 54 Fachverbänden ist der HSB die größte Personenorganisation Hamburgs.

Der finanzielle Zuwachs für Vereine und Verbände des HSB fällt mit 430.000 Euro allerdings geringer aus, als es die Gesamtsumme annehmen lässt. Zwei Millionen Euro der zusätzlichen Gelder sind allein für den Bau der geplanten Judo- und Handballhalle auf dem Gelände des Olympiastützpunkts in Dulsberg vorgesehen. Der HSB wird hier anstelle des Sportamts in den nächsten Jahren als Projektleiter tätig.

Dennoch gibt es substanzielle Steigerungen. Der Etat für den Leistungssport wächst um 100.000 auf 730.000 Euro, dazu kommen 72.000 Euro durch die Übernahme von weiteren Mitteln und Aufgaben des Sportamts. Der Fachverbandsetat und die Übungsleiterzuschüsse – jeweils bisher rund eine Million Euro – werden um 330.000 auf zusammen 2,35 Millionen Euro aufgestockt. Damit wird eine wichtige Forderung der Vereine und Verbände erfüllt.

Zudem versicherte das Sportamt dem Sportbund und dem Fußballverband seine Unterstützung, um aus dem Sanierungsfonds der Hamburgischen Bürgerschaft eine noch nicht bezifferte Summe für die Instandsetzung vereinseigener Anlagen einzuwerben. Vereine und Verbände haben künftig auch die Möglichkeit, aus den Fördermitteln der Kulur- und Tourismustaxe Geld für Sportveranstaltungen zu beantragen. Die müssen überregional sein und das Potenzial haben, um auswärtige Besucher anzulocken. Geplant ist des Weiteren die Einrichtung einer Lotto-Sportstiftung zur Förderung von Vereinssportprojekten. Das Geld kommt aus nicht abgeholten Spielgewinnen. Jährlich ist das in Hamburg ein höherer sechsstelliger Betrag.

„Insgesamt haben wir vor dem Hintergrund der finanzpolitischen Situation und der beschlossenen Schuldenbremse ein attraktives und zukunftweisendes Paket für den Hamburger Sport geschnürt. Dass wir mehr Zuständigkeiten von der Stadt erhalten haben, zeigt einmal mehr, dass unsere Kompetenz im Rathaus geschätzt wird“, sagt Ploß.