Hockey-Nationaltorhüter Nico Jacobi vom Uhlenhorster HC spielt vom 30. Januar bis Ende Februar für die Delhi Waveriders in der Hockey India League (HIL), für die er 2013 sein Debüt gegeben hatte. Auf abendblatt.de berichtet der 26-Jährige über seine Erfahrungen in Indien.

Liebe Hockeyfreunde,

war das eine Qual gerade eben! Nein, keine Angst, ich meine nicht unser 1:1 gegen die Uttar Pradesh Wizards, das war zwar auch kein Knaller, aber spielerisch ein kleiner Fortschritt im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen. Nein, eine Qual war die Massage danach. Ich kann mich nach Bedarf im Anschluss an unsere Spiele von unserem Physio behandeln lassen, und heute hat es wirklich weh getan. Ich habe leichte Verspannungen im unteren Rücken und in den Oberschenkeln, und er hat 30 Minuten lang darauf herumgeknetet. Ich weiß ja, dass der Effekt letztlich positiv ist, aber wenn man da liegt, ist das manchmal kein Vergnügen.

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt allerdings nicht, wir spielen schon morgen Abend wieder gegen die Mumbai Magicians, und da ist eine professionelle Nachbereitung eines Spiels vom Vorabend unerlässlich. Da wir immer um 20 Uhr Ortszeit spielen, kommt man selten vor Mitternacht ins Bett, schlafen tue ich nie vor ein Uhr. Aber das ist kein Problem, weil ich erstens so im deutschen Zeitrhythmus bleibe und zweitens morgens ausschlafen kann. Erst um 9.30 Uhr steht das morgendliche Stretching an, und da wir erst danach frühstücken, kann man locker bis neun Uhr schlafen.

Zum heutigen Spiel gibt es nicht viel zu sagen. 7000 Zuschauer, gute äußere Bedingungen, wir haben 1:0 geführt, und als ich mich langsam an den Gedanken gewöhnte, zu Null spielen zu können, stand nach einem Stellungsfehler unserer Abwehr plötzlich fünf Minuten vor Schluss ein Gegner acht Meter vor mir frei und hat mir den Ball um die Ohren geschossen. Das war schade, weil wir vorher leichtfertig einige Chancen und damit den durchaus möglichen Sieg vergeben hatten. Gegen Mumbai müssen wir uns die Punkte morgen zurückholen. Ich freue mich jetzt aber erst einmal auf mein Bett und hoffe, dass ich mir morgen früh sagen kann, dass die Massage eine gute Entscheidung war. Viele Grüße, Euer Nico