Nach der Festnahme am Dienstag wurde gegen den Franzose Remy de Grégorio nun Anklage wegen dem Besitz von Dopingmittel erhoben.

Marseille. Der am Ruhetag der Tour de France verhaftete französische Radprofi Remy de Grégorio ist wegen des Besitzes von Dopingpräparaten angeklagt worden. Dies bestätigte sein Anwalt Dominique Mattei am Donnerstag nach dem Haftprüfungstermin in Marseille. Zugleich beteuerte de Grégorio noch einmal seine Unschuld. „Ich kann ihnen versichern, dass ich niemals gedopt habe – es sei denn, ich wurde getäuscht. Alle Leute sollten wissen, dass ich auch weiter in den Spiegel schauen kann. Die Justiz wird alles klären“, sagte der Radprofi nach seiner Anhörung vor Journalisten.

Di Grégorio hatte schon während der Vernehmung vor einer Untersuchungsrichterin Doping abgestritten. Er räumte nach Angaben von Staatsanwalt Jacques Dallest aber Injektionen ein. Bei dem

26-Jährigen war bei einer Durchsuchung am Dienstag ein Spritzbesteck für Glukose gefunden worden.

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Laut Staatsanwalt Dallest hat ein ebenfalls festgesetzter Heilpraktiker Di Grégorio zwei Ozonspritzen verabreicht. Außerdem habe er angegeben, Di Grégorio einmal Blut entnommen und mit Ozon angereichert zu haben, bevor er es ihm wieder injizierte. Ferner habe er eine Spitze mit Glukose verabreicht. Die Praktiken seien verboten, betonte Dallest und erklärte, der justizbekannte 75 Jahre alte Heilpraktiker und Di Grégorio hätten sich zwischen Ende Mai und Ende Juni viermal getroffen.

Di Grégorio vom französischen Team Cofidis war am Dienstag während des Ruhetages bei der Tour de France mit zwei anderen Verdächtigen wegen der möglichen Verwicklung in eine Dopingaffäre festgenommen worden. Für eine Befragung wurde der 26-Jährige in seine Heimatstadt Marseille gebracht, wo die ermittelnde Staatsanwaltschaft sitzt.

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Auf die frische Spur in den seit einem Jahr laufenden Ermittlungen hatte die Behörden ein Telefonat gebracht. Ein am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzter Mann aus Marseille habe in seinem Wagen offensichtlich für Di Grégorio bestimmte Produkte wie Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel sowie noch unbekannte Flüssigkeiten in Phiolen und Ampullen zum Teamhotel gebracht. Auch eine Einrichtung zur Bluttransfusion sei gefunden worden, teilten die Behörden mit.

(dpa)