Altonas Oberligatrainer mag dem SC Victoria keine Kampfansage widmen. Der Coach sieht großes Entwicklungspotenzial in seiner Mannschaft.

Abendblatt: Herr Seeliger, Sie haben mit Altonas 4:3 bei Oststeinbek eine Serie für die Ewigkeit beendet. Stolz?

Thomas Seeliger: Zufrieden. Der OSV war 828 Tage daheim ungeschlagen, spielt als Aufsteiger eine Riesensaison. Ich habe unserer Mannschaft vermittelt, dass der Gegner hohe Qualität hat. Bis zum 3:0 hat sie meine Vorgaben prima umgesetzt.

Abendblatt: Und danach?

Seeliger: Da fühlten wir uns anscheinend zu sicher, haben um ein Gegentor gebettelt. Es wurde richtig turbulent, doch wir haben verdient gewonnen.

Abendblatt: Sie festigen Rang zwei immer mehr. Hat die Mannschaft sich gefunden?

Seeliger: Sie hat sich erheblich gesteigert und hat noch viel mehr Potenzial. 20 neue Spieler zu integrieren dauert eben eine gewisse Zeit. Es gibt aber weiter viel zu tun. Raumdeckung, Verschieben, Doppeln - gerade im taktischen Bereich liegt enorm viel Arbeit vor uns.

Abendblatt: Und nun kommt kein geringerer Gegner als Victoria in die Adolf-Jäger-Kampfbahn. Können Sie Bert Ehms Truppe am Aufstieg hindern?

Seeliger: Es wäre vermessen, wenn wir davon sprechen würden. Wir haben zehn Punkte Rückstand auf den SC Victoria. Wenn wir am Ende Zweiter sind, könnten wir hoch zufrieden sein.

Abendblatt: Wie kommen Sie mittlerweile mit Altonas Fans klar? In Teilen der Anhängerschaft werden Sie kritisch gesehen ...

Seeliger: Ich finde es erst mal toll, dass wir so viele Fans haben. Ich übernahm die Mannschaft zu einem Zeitpunkt, als viel Unruhe da war. Bei Misserfolg gibt es dann eben Kritik. Im Erfolg wird vieles wieder positiver gesehen. Ich kann damit gut umgehen.