Ein schwerwiegendes Problem hatte Curslacks Innenverteidiger Matthias Figge im Oberliga-Heimspiel gegen Uetersen (7:3). Die Gäste waren schon längst nur noch ein Spielball der Vierländer, da traf Figge zum 5:1 (47.) - und war ratlos.

"Ich schieße sonst nie ein Tor. Ich wusste gar nicht, was ich jetzt machen soll und wie ich jubeln muss", bekannte Figge nach der Partie. So stand er da und dachte überrascht nach. Die Mitspieler freuten sich trotzdem für ihn, wie auch für Rechtsverteidiger Marco Blättermann. Diesem gelang mit dem 7:2 (82.) ebenfalls das seltene Kunststück eines eigenen Treffers, und offenbar übt er solche Situationen schon lange. Mit dem Jubeln gab es jedenfalls keine Probleme.

Die Erfolgsserie des Landesligaaufsteigers ETV hält an. Das Spitzenspiel beim SV Rugenbergen gewann die Mannschaft von Trainer Dennis Mitteregger mit 3:0. Überragender Akteur auf dem Platz: ETV-Innenverteidiger Ibrahim Barry. Obwohl der vor der Saison aus Spanien verpflichtete Spieler von Co-Trainer Poen Alarcon stets Extra-Kommandos von der Seitenlinie erhält, da er die Sprache noch nicht spricht, war er das Bollwerk in Person. Barry, der sogar einmal bei San Sebastian unter Vertrag stand, wurde für seine Leistung von SVR-Trainer Ralf Palapies sogar besonders ausgezeichnet. "Das ist aber auch Wettbewerbsverzerrung von denen gewesen. Barry ist viel zu stark für diese Liga", sagte der Coach schmunzelnd. Am Freitag wartet dann die ultimative Landesliga-Prüfung auf Barry und Co., wenn der ETV Germania Schnelsen zum Top-Spiel auf heimischer Anlage begrüßt.

Verspielt Hamm United zu Hause seine Aufstiegschancen in der Landesliga Hansa? Das 0:0 gegen Ohe war das vierte sieglose Spiel im heimischen Hammer Park. "Gegen eine Mannschaft, die hinten drin steht, muss man konsequenter spielen. Das haben wir nicht gemacht", kritisierte Uli Schulz. Unzufrieden war der United-Coach, der in der Schlussphase von der Trainerbank verwiesen wurde, auch mit der Leistung von Schiedsrichter Florian Kirsch. Zwei aus seiner Seicht zu harte Platzverweise für Obi Karimi und Kevin Hansen sowie eine angebliche süffisante Äußerung auf dem Platz zu einem seiner Spieler ("Ihr steigt sowieso nicht auf.") ärgerten den 62-Jährigen maßlos. Ohes Trainer Peter Wiehle sah zumindest den Platzverweis für Hansen, der seinen Spieler Philipp Breutel mehrfach aggressiv angegangen war, ganz anders: "Wenn es eine höhere Strafe als eine Rote Karte gäbe, hätte er diese bekommen müssen. Er kann fast froh sein, dafür nicht auch noch ein Zivilverfahren zu bekommen."

Schonungslose Selbstkritik übte Rahlstedts Trainer Oliver Zapel nach der Niederlage seines RSC im Landesliga-Spitzenspiel gegen den SC V/W Billstedt (1:2). Beide Gegentore resultierten aus langen Flanken auf den zweiten Pfosten, bei denen Torhüter Stanislaw Lenz nicht gut aussah. Zapel jedoch nahm die Schuld auf sich: "Unter der Woche hatte ich so ein Bauchgefühl, dass so langsam mal ein Torwartwechsel angebracht wäre. Ich wollte Patrick Möller bringen, ließ es aber dann. Klar macht ,Stani` die Fehler, aber ich hätte eben wechseln müssen. Deshalb kreide ich mir diese Niederlage an."

Eine bittere Serie und kein Ende, zum Leidtragen von Oberligist VfL Lohbrügge, muss Trainer Sven Schneppel ertragen. Nach dem gelungenen Saisonstart wartet seine Elf nach der 0:2-Niederlage in Meiendorf nun bereits seit sieben Spielen auf einen Sieg. "Man darf aber nicht vergessen, dass wir zuletzt viermal auswärts gespielt haben", gab Schneppel zu bedenken. Doch auch er weiß, was die Stunde geschlagen hat: "Wir müssen einfach in unseren Heimspielen punkten. Wenn wir nicht die Punkte am 'Binner' behalten, wird der Abstand bald zu groß sein."

Eine Zuschauerschelte als Gruß in den Florida-Urlaub wird HR-Oberligatrainer Thomas Bliemeister erhalten. Mehrere Besucher des Duells zwischen Victoria und HR (6:1) äußerten sich kritisch über den HR-Coach, der in der heißen Phase der Hinrunde den Abflug gen Sonnenscheinstaat wagte, um in den USA drei Wochen lang zu urlauben. Derzeit wird das Team von Co-Trainer Andreas Hermeling betreut, der an der Linie von Kapitän Sören Warnick unterstützt wird.

Deutlich mehr Verständnis hatte man für die Aussage von Victoria-Manager Ronald Lotz: "Ich gehe davon aus, dass David Eybächer im nächsten Jahr einen Lizenzspieler-Vertrag unterschreibt und Profi wird." Der 20-jährige Innenverteidiger hatte wieder ein tadelloses Spiel gemacht und sogar zum zwischenzeitlichen 4:0 getroffen. Auch sein Coach Bert Ehm scheint nicht zu glauben den Spieler halten zu können: "Ich würde mich freuen, wenn wir ihn bei einem großen Verein unterbringen können, eine zweite Mannschaft wäre ja dummes Zeug."

Der Tag von Marcel Ullrich begann um 5 Uhr - die Ausbildung zum Altenpfleger rief. Um 15 Uhr stand der Stürmer des SC Vier- und Marschlande dann bei der Partie der Bezirksliga Ost beim SC Wentorf auf dem Platz. Ob es am Schlafmangel lag, dass er gleich fünf Riesenchancen ausließ und nur einmal traf? Jedenfalls war er überglücklich, dass sein Team dank eines Treffers von Christian Cebulla in der Nachspielzeit trotzdem mit 3:2 siegte. "Ich bin total platt und froh, dass ich jetzt Wochenende habe", sagte er am Sonntagabend.

Für den Wedeler TSV nahm eine traurige Woche mit dem knappen 2:1-Sieg gegen BU ( Nikola Maksimovic traf in der Nachspielzeit per Elfmeter zur Entscheidung) ein fröhliches Ende. Unter der Woche hatte Mittelfeld-Stratege Florian Blaedtke per SMS seinen Abschied erklärt, wollte später nicht mehr mit Manager Detlef Kebbe reden. "Er fühlte sich hier nicht gut, bemängelte die Cliquen-Wirtschaft und hat das Feiern nach Spielen vermisst. Er hat steht jetzt wieder in Verbindung mit dem TSV Uetersen, wobei es nicht so aussieht, als wolle Trainer Peter Ehlers ihn zurück haben", sagte Florian Zwillingsbruder Sascha nach dem BU-Spiel. Für den Wedeler Keeper hat sich durch den unrühmlichen Abgang seines Bruders nichts verändert: "Wir haben gesprochen, sein Stand in der Mannschaft ist und bleibt gut", so Coach Peter Nogly.