Boston. Die schwierigsten Bedingungen seit Jahrzehnten beim Traditionslauf stoppen den deutschen Rekordhalter aus Hamburg.

Rückschlag für Arne Gabius: Der deutsche Rekordhalter konnte den Boston-Marathon nicht beenden. Bei der 122. Auflage des ältesten Stadtmarathons musste der gebürtige Hamburger nach starkem Beginn den äußerst widrigen Bedingungen Tribut zollen und stieg aus.

Gabius (37), der inzwischen in Stuttgart lebt und für den Verein Therapie-Reha Bottwartal startet, hatte einen Platz unter den ersten sechs angepeilt. Tatsächlich lag er nach fünf Kilometern in 15:09 Minuten nur acht Sekunden hinter dem späteren Sieger Yuki Kawauchi aus Japan. Nach zehn Kilometern (30:52) betrug der Rückstand bereits eine halbe Minute. Von Temperaturen um den Gefrierpunkt, Dauerregen und Gegenwind zermürbt, gab Gabius wenig später auf.

Kawauchi setzte sich in 2:15:54 Stunden überraschend vor dem lange führenden Weltmeister und Vorjahressieger Geoffrey Kirui (Kenia/2:18:23) durch. Dritter wurde Shadrack Biwott (USA/2:18:35). Sie Siegerzeit liegt fast 13 Minuten über dem Streckenrekord. „Ich habe einfach nie aufgegeben. Für mich waren das die bestmöglichsten Bedingungen“, sagte Kawauchi, der seinen entkräfteten Konkurrenten auf den letzten Kilometern noch abfing.

Erster Heimsieg seit 1985

Bei den Frauen gewann mit der Olympiasiebten Desiree Linden erstmals seit 1985 wieder eine US-Läuferin bei der Traditionsveranstaltung. Die 34-Jährige siegte in 2:39:54 vor ihrer Landsfrau Sara Sellers (2:44:04) und der Kanadierin Krista Duchene (2:44:20).

US-Medien berichteten von den niedrigsten Temperaturen bei einem Boston-Marathon seit Jahrzehnten. Wegen der Witterungsverhältnisse wurde unter anderem das Baseball-Spiel der Boston Red Sox gegen die Baltimore Orioles abgesagt.

Der älteste Stadtmarathon der Welt war vor fünf Jahren von Bombenanschlägen überschattet worden. Die Attentäter hatten im Zielbereich zwei Bomben gezündet und damit drei Menschen getötet sowie 264 weitere verletzt.