Der Magdeburger Thomas Knorr konnte allerdings nichts daran ändern, dass die HSV-Handballer ihr neuntes Spiel in Folge gewinnen. Markovic erzielt zehn Tore. Andreas Rudolph soll am 16. November als neuer Präsident vorgestellt werden.

Hamburg. Die HSV-Handballer haben ihre Siegesserie in der Bundesliga fortgesetzt. Das 32:24 (13:12) gegen den SC Magdeburg war der neunte Erfolg in Serie. Mit zehn Treffern bei 15 Versuchen ragte der Montenegriner Zarko Markovic, 27, als bester Schütze der Hamburger heraus. Und nicht nur das: Der Linkshänder findet sich immer besser im Kombinationsspiel zurecht und empfahl sich erneut für eine Vertragsverlängerung über das Saisonende hinaus. Noch vor Weihnachten will der Club ihm ein neues Angebot machen.

„Die Magdeburger haben uns in der ersten Halbzeit in der Abwehr und im Angriff vor Probleme gestellt. Wir haben es in den ersten 30 Minuten nicht geschafft, uns einen Vorsprung zu erarbeiten“, sagte HSV-Trainer Martin Schwalb. In der zweiten Halbzeit ging dann alles ganz schnell. Die Hamburger brachten Tempo ins Spiel und zogen auf 25:19 davon (48.). Entscheidend waren einmal mehr die Torhüterleistungen. Während die Hamburger Schlussmänner Johannes Bitter (4 von 14) und Marcus Cleverly (8/22) jeden dritten Wurf parierten, bestand die Hauptaufgabe ihrer Magdeburger Kollegen Gerrit Eijlers (1/20) und Philip Ambrosius (3/16) darin, den Ball aus dem Netz zu holen.

Thomas Knorr, der ehemalige HSV-Kapitän, konnte daran in seinem 497. Bundesligaspiel nichts mehr ändern; auch wenn er in der 56. Minute gleich mit seiner ersten Aktion das Tor zum 22:29 erzielte. Erst am Dienstag hatten die Magdeburger den 42-Jährigen verpflichtet, um nach zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen wenigstens eine weitere Alternative im dezimierten Kader zu haben.

Die haben die Hamburger im Überfluss. Hans Lindberg, Adrian Pfahl, Andreas Nilsson und Torsten Jansen durften sich diesmal das Spiel von draußen anschauen. „Was der HSV auf der Tribüne sitzen hat, hätte ich gern auf dem Feld“, sagte Magdeburgs Trainer Frank Carstens.

HSV will wieder sparen und die Verjüngung des Teams fortsetzen

Die wichtigste Personalie des Tages wurde am späten Nachmittag vertagt. Präsidium-, Aufsichts- und Ehrenrat berieten über die Rückkehr von Andreas Rudolph, 58, ins Präsidentenamt. Der Medizinunternehmer und Hauptsponsor hatte sich grundsätzlich bereit erklärt, wieder an vorderster Front im Verein Verantwortung zu übernehmen, daran aber Bedingungen geknüpft: weitere Sparmaßnahmen im Kader und auf der Geschäftsstelle, mehr Engagement aller Mitarbeiter. Die Verjüngung des Teams soll fortgesetzt, teuere Neuverpflichtungen künftig vermieden werden. Die hohen sportlichen Ambitionen bleiben davon unberührt, Titelgewinne sind weiter das Ziel. Das Gremium erklärte sich nach einstündiger Diskussion mit Rudolphs Forderungen weitgehend einverstanden. Die abschließenden Verhandlungen mit dem Wunschkandidaten werden in den nächsten Tagen geführt. Eine Einigung gilt als wahrscheinlich. Schwalb: „Ich würde mich freuen, wenn er zurückkehrt.“

Rudolph hatte aus beruflichen Gründen nicht an der Sitzung auf der HSV-Geschäftsstelle teilnehmen können, sein Bruder Matthias, 55, vertrat seine Interessen. Dessen Rücktritt hatte vor zehn Tagen die Suche nach einem Nachfolger ausgelöst. Am 16. November, das ist nun der Plan, soll Andreas Rudolph vor dem Champions-League-Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt den HSV-Fans als neuer Präsident in der O2 World vorgestellt werden. Das Amt hatte er bereits von 2005 bis 2011 inne. Der Deutschen Presse-Agentur sagte der Clubfinancier, er fühle sich nicht besonders geschmeichelt, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wieder vom Verein gebraucht zu werden. Dennoch wird er sich wohl ein weiteres Mal für eine Übergangszeit, mutmaßlich bis 2015, in die Pflicht nehmen lassen, auch wenn er am Mittwoch sagte: „Eigentlich bin ich zu alt, um noch solchen Unsinn zu machen.“

Tore, HSV Hamburg: Markovic 10, Cañellas 6 (4 Siebenmeter), Duvnjak 5, Schröder 4, H. Toft Hansen 2, Djordjic 2, Mahé 2, Hens 1; SC Magdeburg: Weber 9 (6), Kneer 6, Natek 3, Musche 2, Ackermann 1, van Olphen 1, Haaß 1, Knorr 1. Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig/Bochum). Zuschauer: 8200. Zeitstrafen: 1; 2.