Vor dem Bundesliga-Duell mit Magdeburg suchen die Gremien des Vereins am Mittwoch einen Kandidaten. Wahrscheinlich ist eine kommissarische Lösung.

Hamburg. Acht Bundesligasiege in Folge haben inzwischen den Fehlstart der HSV-Handballer in diese Saison korrigiert. Spätestens nach dem 33:32-Erfolg am vorvergangenen Sonntag bei den Füchsen Berlin gilt der deutsche Meister von 2011 wieder als Titelkandidat. Nur die Kieler (20:2 Punkte) haben derzeit weniger Minuspunkte als die Hamburger (16:4). Das Interesse an den Darbietungen des Champions-League-Siegers wächst daher wieder. Der HSV rechnet am Mittwochabend (19 Uhr, O2 World) gegen den SC Magdeburg (13:9 Punkte) mit mehr als 8000 Zuschauern. Die Zahl liegt zwar noch unter dem mit 9000 Besuchern kalkulierten Schnitt, aber auch weit über dem Zuspruch der vergangenen Spiele.

„Magdeburg ist eine kämpferisch sehr starke und erfahrene Mannschaft“, sagt HSV-Torhüter Johannes Bitter und fordert Wachsamkeit wie Aggressivität von der ersten Minute an. Auch die Ausfälle des slowenischen Spielmachers Marko Bezjak und des polnischen Kreisläufer Bartosz Jurecki erleichtern die Aufgabe gegen seinen ehemaligen Verein nicht, glaubt Bitter: „Die haben genug Potenzial im Kader. Schließlich haben sie als bislang einziges Team in dieser Saison den THW Kiel schlagen können. Wir sind gewarnt.“ Bei den Hamburgern kehrten alle Nationalspieler unversehrt von ihren internationalen Einsätzen zurück. Trainer Martin Schwalb stehen damit alle 19 Profis zur Verfügung, nur 14 darf er einsetzen.

Eine weit geringere Auswahl an Kandidaten, wenn es dann überhaupt jemanden gibt, steht den HSV-Gremien im Vorspiel zur Verfügung. Präsidium, Aufsichtsrats- und Ehrenrat wollen am Mittwochnachmittag den Nachfolger des zurückgetretenen Präsidenten Matthias Rudolph, 55, finden. Alle sind sich einig, dass die logische Besetzung dieses Postens Andreas Rudolph, 58, wäre. Der ehemalige Präsident (2005–2011) hat sich jedoch auf seine – für den Club lebenswichtige – Rolle als Hauptsponsor zurückgezogen und wiederholt erklärt, dass er für eine Rückkehr ins operative Geschäft nicht zur Verfügung steht. Von interessierter Seite werden daher Rudolph-Vertraute wie der Hotelier und Gastronom Christoph Strenger, 53, und Aufsichtsrat Fritz Bahrdt, 74, ehemaliger Kapitän des deutschen Handball-Nationalteams ins Präsidentenspiel gebracht. Wahrscheinlicher ist aber, dass Vizepräsident Frank Spillner und Schatzmeister Jens Lingthaler den Verein vorerst weiterführen müssen.

Der THW Kiel muss bis zum Jahresende auf seinen Spielmacher Rasmus Lauge verzichten. Die Verletzung, die sich der 22-Jährige im Test der Dänen gegen Kroatien (29:28) zugezogen hatte, stellte sich bei einer eingehenden Untersuchung als Anriss des hinteren Kreuzbandes im rechten Knie heraus.