Der Hamburger Neuzugang ist einziger Linkshänder im Rückraum des HSV. Der 31 Jahre alte Profi hat somit eine Einsatzgarantie bei Trainer Martin Schwalb.

Hamburg. Er ist einer von acht Neuzugängen beim HSV Handball, und die Rolle von Adrian Pfahl im Kader von Trainer Martin Schwalb ist eine besondere. Während im Rückraum sieben Hochkaräter um die Plätze im Angriff konkurrieren, ist die Position des deutschen Nationalspielers unangefochten. Als einzigem Linkshänder im Rückraum ist Pfahl ein Stammplatz garantiert. Nach dem Wechsel seines Vorgängers Marcin Lijewski zum polnischen Erstligisten Wisla Plock ist es in der kommenden Saison an dem 31-Jährigen, den Alleinunterhalter auf Halbrechts zu spielen. An die Rückkehr des langzeitverletzten Oscar Carlén ist nach wie vor nicht zu denken, eine Neuverpflichtung aufgrund des übergroßen Kaders höchst unwahrscheinlich.

Trotz Einsatzgarantie: Glücklich ist Pfahl mit der Besetzung nicht. „Es wäre besser, einen Kollegen an der Seite zu haben“, sagt der Neuzugang vom VfL Gummersbach. Sollte der HSV neben der Bundesliga auch im Pokal und in der Champions League lange mitspielen, kommt auf den 1,92 Meter großen Linkshänder ein enormes Pensum zu. Zwar hat Schwalb mit dem katalanischen Allrounder Joan Cañellas einen flexiblen wie torgefährlichen Angreifer zur Verfügung, doch auch der spanische Weltmeister zieht seine Wurfkraft aus dem rechten Arm. Einzig der jüngste Neuzugang, Linkshänder Kevin Herbst, war zuletzt in der HSV-Jugend auch im rechten Rückraum aktiv. Den 19-Jährigen will Schwalb jedoch auf Außen an das Profigeschäft heranführen.

Umso schwerer wiegt die Verletzung des gebürtigen Bietigheimers Pfahl. Seit dem Trainingslager in Sölden laboriert er an einer Kapselreizung im Ellenbogen, musste in zwei Testspielen pausieren. „Klar bin ich niedergeschlagen. Ich wollte in der Vorbereitung richtig durchziehen. Da ist es blöd, auszufallen.“ Einen Trainingsrückstand befürchtet er trotzdem nicht: „Die Laufeinheiten habe ich alle absolviert und beim Taktiktraining genau zugesehen.“

Menschlich hat sich Pfahl schnell beim HSV eingelebt. Die meisten seiner neuen Kameraden kennt er aus der Bundesliga oder der Nationalmannschaft. „Da gab es keine bösen Überraschungen“, sagt er, „das hat mir überhaupt keine Probleme bereitet.“ In der Sommerpause bezog er mit seiner Frau Jenny, der vier Jahre alten Tochter Lena und dem zweijährigen Felix sein neues Domizil in Halstenbek.

Von diesem Montag an will der Mann mit der Rückennummer 26 wieder voll ins Training einsteigen. Dann soll die Schwellung am Arm abgeklungen sein. Persönlich wünscht sich Pfahl vor allem eines: „Verletzungsfrei durch die Saison kommen.“ Der HSV wird ihn brauchen. Zumal es am 21. und 23. August in der Champions-League-Qualifikation gegen die Füchse Berlin noch vor dem Bundesligastart zum Showdown um den Einzug in die Königsklasse kommt. „Da steht unser erstes Saisonziel auf dem Spiel“, weiß Pfahl, „da geht es schon um alles.“