Der ehemalige HSV-Fußballtorhüter wird Geschäftsführer des Champions-League-Siegers. Die letzten Vertragsdetails scheinen geklärt.

Hamburg. Die Unterschriften fehlen noch, doch Frank Rost, 39, und der HSV Hamburg sind sich über ihre künftige Zusammenarbeit offenbar einig geworden. Die zeichnete sich seit Wochen ab, jetzt scheinen auch letzte Vertragsdetails geklärt. Der Handball-Champions-League-Sieger wird wahrscheinlich noch in dieser Woche den ehemaligen HSV-Fußballtorwart als neuen Geschäftsführer seiner Spielbetriebs GmbH & Co. KG vorstellen. "Ich will das weder bestätigen noch dementieren", sagte Rost dem Abendblatt.

Rost soll sich vornehmlich um die Vermarktung des Clubs kümmern. Sein Konzept überzeugte Präsidium und Aufsichtsrat bei der Präsentation am 21. Mai. "Er hat bei seiner Vorstellung einen sehr selbstbewussten Eindruck hinterlassen", sagte der HSV-Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Wolf, 56.

Mit Rosts Engagement werden die Aufgaben im operativen Geschäft neu geordnet. Martin Schwalb, 50, will seinen Geschäftsführerposten aufgeben und sich als sportlicher Leiter und Cheftrainer auf die Belange rund um die für die nächste Saison neu formierte Mannschaft konzentrieren. Dennoch wird auch der populäre Coach weiter Sponsorengespräche führen. Christoph Wendt, 38, wiederum bleibt Geschäftsführer und Leiter der Geschäftsstelle, die ihre Schlagkraft in der vergangenen Woche bei der Organisation der kurzfristig angesetzten Feier auf dem Rathausmarkt erneut bewies. "Wir sind jetzt gut aufgestellt", sagte HSV-Präsident Matthias Rudolph, 55.

Ob der Pole Marcin Lijewski weiter zu dieser Formation gehört, ist noch nicht geklärt. Die Zeichen stehen jedoch auf Trennung. Schwalb befürwortete zuletzt eine Vertragsverlängerung mit dem Linkshänder, Lijewski aber hat sich bislang gegenüber Präsident Rudolph nicht erklärt. Dem 35-Jährigen liegen Angebote aus der Bundesliga und aus seiner Heimat vor. "An guten Tagen gehört er immer noch zu den besten Halbrechten der Welt", sagt Rudolph.

Fest stehen dagegen erste Termine für die neue Saison. Trainingsauftakt ist am 16. Juli um 18 Uhr, die Saisoneröffnung wird am 16. August um 19.30 Uhr in der Sporthalle Hamburg gegen den KIF Kolding Kopenhagen gefeiert. Vom 26. bis 31. August spielt der HSV in Doha (Katar) um die Vereins-WM. Ob der geplante Bundesliga-Auftakt am 24. August in der O2 World gegen den TuS N-Lübbecke verschoben werden muss, steht noch nicht fest. Für die neue Spielzeit hat der HSV bereits knapp 5000 Dauerkarten verkauft. Im Vorjahr waren es vor dem ersten Spiel 5600.

Der Berliner Ivan Nincevic, 31, der im Sommer nach Minsk wechselt, wird HSV-Linksaußen Torsten Jansen, 36, nicht wegen seines Kopfstoßes im Bundesligaspiel am 21. Mai wegen Körperverletzung verklagen. Im Gegenzug spendet Jansen 10.000 Euro an ein Krankenhaus in Zadar (Kroatien), an dem Nincevic' Mutter arbeitet. Der Hamburger, der zwei Monate gesperrt ist, muss zudem 15.000 Euro Strafe an die Handball-Bundesliga zahlen.