HSV-Handballer gewinnen beim SC Magdeburg mit 29:28. Dabei hat sich Pascal Hens verletzt. Spieler und Trainer zum Gehaltsverzicht bereit.

Magdeburg. Die HSV-Handballer haben in letzter Sekunde beim bisherigen Tabellenführer SC Magdeburg ihr zweites Bundesligaspiel in dieser Saison gewonnen. Blazenko Lackovic warf aus halblinker Position aus sieben Metern den Siegtreffer zum 29:28 (12:13) und krönte damit eine engagierte und kämpferisch starke Leistung des deutschen Ex-Meisters. Die wichtigste Nachricht hatte HSV-Trainer Martin Schwalb jedoch schon vor dem Anpfiff beim TV-Sender Sport1 verbreitet. Er und die Mannschaft seien bereit, sich notwendigen Sparzwängen im Verein zu beugen. Der verletzte Torhüter Johannes Bitter bestätigte das in der Halbzeit. Bis zu 20 Prozent Gehaltskürzungen stehen im Raum. "Es ist keine einfache Situation, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir weiter Geschichte schreiben können", sagte Schwalb.

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Der HSV begann in Magdeburg dort, wo er beim 29:19-Erfolg über den TV Großwallstadt am vergangenen Sonnabend aufgehört hatte: mit aggressiver Deckungsarbeit und konzentrierten Torwürfen auf der anderen Seite. Nur Torhüter Enid Tahirovic konnte in der Anfangsphase nicht an seine starke Leistung des ersten Saisonheimspiels anknüpfen. Schwalb holte den Bosnier nach 15 Minuten vom Feld, der Schwede Dan Beutler kam. 9:7 führten die Hamburger zu diesem Zeitpunkt. Rechtsaußen Hans Lindberg und Kapitän Pascal Hens hatten je dreimal getroffen hatten. Und weil Beutler gleich die ersten drei Würfe der Magdeburger hielt, huschte Schwalb nach 20 Minuten sogar ein sanftes Lächeln übers Gesicht.

+++ Der HSV ist wieder da: 29:28-Sieg in Magdeburg +++

Kurz danach sollte sich seine Miene wieder verfinstern, als Hens nach einem Zusammenprall mit Robert Weber verletzt an der Außenlinie liegen blieb. Der Magdeburger hatte ihn an der linken Schulter getroffen, Hens musste von Physiotherapeuten Jenny Köster minutenlang auf der Bank behandelt werden, konnte später nicht mehr eingesetzt werden. Dann gelang Magdeburg in der 26. Minute auch noch der Ausgleich zum 11:11. Schwalb nahm seine zweite Auszeit und brüllte: "Geht drauf! Kämpfen!" Und er monierte nicht minder lautstark das Rückzugsverhalten, schaute dabei Spielmacher Michael Kraus besonders scharf an. Schwalbs Worte zeigten allerdings im ersten Moment wenig Wirkung. Magdeburg hatte die Hamburger gut im Griff, was wörtlich zu nehmen war. Die Härte des Gegners schien die HSVer besonders im Angriff zu beeindrucken. 13:12 führten die Magdeburger zur Halbzeit.

Schwalbs Pausenansprache muss dann jedoch in Wortwahl und Ton noch deutlicher ausgefallen sein. Der HSV reagierte, zeigte wieder mehr Präsenz, spielte seine individuellen Qualitäten aus, und als Domagoj Duvnjak in der 43. die Hamburger zum 20:19 zur ersten Führung in der zweiten Hälfte warf, fand die Mannschaft in der nächsten Viertelstunde zwischenzeitlich zu ihrer Dominanz aus den ersten Spielminuten zurück. Dennoch glich Magdeburg in der letzten Minute zum 28:28 aus. Doch dann kam Lackovic.