Die Gille-Brüder und Matthias Flohr stehen vor der Verlängerung ihrer Verträge. Stefan Schröder und Flohr müssen die WM jedoch abschreiben.

Hamburg. Die Zukunft der HSV-Handballer saß gestern im NH-Hotel Altona und sah sehr zufrieden aus. "Ich bin froh, bei der stärksten Mannschaft der Liga zu sein. Hier kann ich mich als Spieler und als Mensch weiterentwickeln", sagte Oscar Carlén, 22. Der Schwede wird wie erwartet zur kommenden Saison von der SG Flensburg-Handewitt nach Hamburg wechseln und soll Krzysztof Lijewski ersetzen. "Er ist unser Wunschspieler auf der halbrechten Position", sagte HSV-Präsident Andreas Rudolph bei der Bekanntgabe des Dreijahresvertrags.

Carlén wird nach Stefan Schröder, Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic der vierte ehemalige Flensburger im Kader des Tabellenführers sein. Torhüter Dan Beutler und Carléns Vater Per als Trainer dürften in Kürze folgen. "Die Verhandlungen mit beiden sind auf gutem Weg", ließ Rudolph wissen. Gleiches gelte für die Verlängerung der Verträge von Bertrand und Guillaume Gille, die inzwischen Chefsache ist.

Die Kündigung des sportlichen Leiters Christian Fitzek zum Saisonende ließ Rudolph dagegen am ersten Weihnachtstag von Aufsichtsratschef Uwe Wolf überbringen. Fitzek habe dem HSV zwar "sehr geholfen, dorthin zu kommen, wo wir sind", sagte Rudolph zur Begründung, "aber die meisten Verträge im Sport sind nun mal zeitlich begrenzt." Fitzeks bekanntlich nicht.

Mit Matthias Flohr hat sich der HSV bereits geeinigt, auf dem neuen Vertrag fehlt nur noch die Unterschrift. Für ihn und Schröder gab es am Tag vor dem letzten Spiel des Jahres bei der HSG Ahlen-Hamm (19 Uhr/Sport1) allerdings auch eine schlechte Nachricht. Die beiden Flügelspieler müssen die WM in Schweden (13. bis 30. Januar) wohl abschreiben. Rechtsaußen Schröder wurde von Bundestrainer Heiner Brand aus dem vorläufigen Kader gestrichen. Zu den verbliebenen 19 Spielern gehören vom HSV noch Spielmacher Michael Kraus, Torhüter Johannes Bitter, Linksaußen Torsten Jansen und der Halblinke Pascal Hens.

Der zweite Linksaußen Flohr darf als Reservist zwar am Vorbereitungslehrgang teilnehmen, der am 2. Januar in Ahrensburg beginnt. Er würde aber nur für den Fall nachrücken, dass ein Kreisläufer ausfällt. Am 3. Januar bestreitet die Nationalmannschaft in der O2 World ein Testspiel gegen WM-Gastgeber Schweden (16.55 Uhr/ARD). Bis zum ersten Turnierspiel gegen Ägypten am 14. Januar muss Brand sein Aufgebot auf 16 Spieler eingrenzen.