Der HSV trifft am Sonnabend im Spitzenspiel der Bundesliga auf die SG Flensburg-Handewitt, die einen starken Torjäger mitbringt.

Hamburg. Nichts geht mehr. Die 13 171 Sitzplätze in der Hamburger O2 World sind für das Bundesligaspitzenspiel des HSV Handball gegen die SG Flensburg-Handewitt (Sonnabend, 20.15 Uhr, Sport1 live) verkauft. Das Match ist der Auftakt zu den drei vielleicht meisterschaftsentscheidenden Wochen in dieser Saison. Nach Flensburg gastieren der THW Kiel (16. November) und die Rhein-Neckar Löwen (24. November) im Volkspark. Der HSV, mit 16:2 Punkten Tabellendritter, muss wohl alle drei Heimspiele gewinnen, um seine Titelchancen zu wahren.

Flensburg scheint dabei noch die leichteste Aufgabe. Der Tabellendritte der vergangenen Saison gewann zwar bisher alle vier Auswärtsspiele, die drei Heimniederlagen gegen Magdeburg, die Füchse Berlin und Kiel haben das Team aber auf Platz sechs zurückfallen lassen.

"Der Schlüssel zum Sieg wird sein, was uns gegen die Flensburger Abwehr und deren Torhüter Dan Beutler einfällt", sagt HSV-Sportchef Christian Fitzek, "Beutler kann die gegnerischen Angreifer mit seinen Paraden durchaus in Selbstzweifel stürzen." Der 33 Jahre alte Schwede weist eine Fangquote von 37,1 Prozent der auf sein Tor geworfenen Bälle auf; das sind rund drei Prozent mehr als bei den beiden Hamburger Per Sandström und Johannes Bitter. Und stoppt die Flensburger Deckung erst einmal einen Angriff, sind die Außen Anders Eggert (links) und Lasse Svan Hansen (rechts) schon auf dem Weg zum Kreis gegenüber. Eggert lässt dabei seinen dänischen Landsmann Lars Christiansen, 38, kaum vermissen, der im Sommer nach 14 Jahren in Flensburg zum HSV-Champions-League-Gegner Kolding über die Grenze gewechselt war. Der 28-Jährige ist mit 49 Toren der beste Werfer der Mannschaft von Trainer Per Carlén.

Die Flensburger müssen in Hamburg weiter auf Kreisläufer Michael Knudsen verzichten, den eine Handverletzung plagt. HSV-Trainer Martin Schwalb kann bis auf Pascal Hens (Muskelfaserriss) und Krzysztof Lijewski seine Besten aufbieten. Den polnischen Linkshänder plagen nach einer Schulteroperation immer noch Schmerzen bei Handball-typischen Bewegungen wie zum Beispiel Werfen. Sein für November erhofftes Comeback ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Gefahr, zumindest statistischer Art, droht dem HSV allerdings von den Schiedsrichtern. Bernd und Reiner Methe pfiffen alle der vergangenen vier Niederlagen der Hamburger in der Bundesliga. Einziger Trost: Die Zwillinge aus Vellmar gelten als das momentan beste deutsche Gespann.