Der große Umbruch kommt 2011: Martin Schwalb wird HSV-Geschäftsführer und der Schwede Per Carlén beerbt ihn auf dem Trainerposten.

Hamburg. Der größte personelle Umbruch in der achtjährigen Geschichte der HSV-Handballer mit dem angekündigten Rückzug des Präsidenten Andreas Rudolph im Sommer 2011 nimmt weiter Konturen an. Der neue Trainer, Nachfolger des künftigen HSV-Geschäftsführers Martin Schwalb, hat nach Aussage Rudolphs einen Vertrag in Hamburg ab 2011, zwei Jahre plus Option bis 2015, unterschrieben: Im Februar soll Schwede Per Carlén, 49, vorgestellt werden. Der Weltmeister von 1990 hatte die SG Flensburg-Handewitt in der vergangenen Saison auf Platz drei der Bundesliga geführt. Carlén würde seinen Sohn Oscar, 22, als Ersatz für den Halbrechten Krzysztof Lijewski mitbringen. Der Pole spielt ab 2011 für die Rhein-Neckar Löwen.

Präsident Rudolph und Coach Schwalb hören 2011 auf

Nachdem die Verträge der Leistungsträger Pascal Hens, 30, bis 2015 und Rechtsaußen Hans Lindberg, 28, bis 2017 plus Option bis 2018 langfristig verlängert wurden, zeichnet sich noch in dieser Woche ein Wechsel des ehemaligen Nationalkapitäns Michael Kraus, 26, ab. Der HSV, Kraus und dessen Verein TBV Lemgo waren sich bereits vor zwei Monaten über den Transfer einig, als Kraus und Lemgo plötzlich neue finanzielle Forderungen stellten. Die sind nun vom Tisch. Der HSV wird weit weniger als die geforderten 500 000 Euro zahlen, auch Kraus scheint zu Gehaltsabstrichen bereit. Lemgos Manager Volker Zerbe kündigte eine Lösung "innerhalb der nächsten zwei Tage" an.

Mit diesen sportlichen Personalentscheidungen hinterlässt Rudolph seinem bisherigen Adlatus Dierk Schmäschke, der 2011 bezahlter Präsident wird, eine Mannschaft, die weiter um Titel und Pokale kämpfen kann. Rudolph will als Gesellschafter der Spielbetriebs GmbH auch künftig eine wichtige Rolle als Gestalter spielen, sein finanzielles Engagement, zuletzt mehr als zwei Millionen Euro pro Jahr, aber Schritt für Schritt zurückfahren. "Der HSV ist heute in der Lage, sich aus sich selbst heraus zu finanzieren. Das war immer mein Ziel", sagt Rudolph. Die Formel des Sportchefs Christian Fitzek: zehn Topleute, dazu vier Nachwuchskräfte. Das würde den Etat um rund 1,2 Millionen Euro entlasten.