Trainer Martin Schwalb sieht wieder eine “Einheit“ auf dem Platz. Das Team will nun in der Bundesliga gegen Hannover-Burgdorf überzeugen.

Hamburg. An sein Gefühl in den ersten Minuten auf der Trainerbank konnte sich Martin Schwalb nach seinem Comeback an der Seitenlinie gestern Vormittag spontan nicht erinnern. "Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht", gestand der neue und alte Coach der HSV-Handballer im Aspria Alstertal, "ich habe die ganze Zeit nur an die 6:0-Abwehr gedacht."

Dass diese im Achtelfinalhinspiel der Champions League bei den Füchsen Berlin am Sonntag über weite Strecken überzeugte, erschien Schwalb letztlich ohnehin wichtiger als sein eigenes Wirken und Agieren. "Wir haben durch die gemeinsame Bewegung viele gute Lösungen gegen die Füchse gefunden", schwärmte der 48-Jährige, "ich hatte das Gefühl, dass wir wieder eine Einheit sind und alle das eine wollen."

Das eine - ein Sieg gegen die Füchse - gelang den Hamburgern dennoch nicht. 30:32 unterlag die Mannschaft um Kapitän Guillaume Gille in der Hauptstadt. Doch anders als zuletzt verstehen die Spieler die Niederlage nicht als Nackenschlag, sondern vielmehr als Motivationshilfe für das am kommenden Sonntag in der O2 World stattfindende Rückspiel (17.15 Uhr, Eurosport) gegen die Berliner. "Wenn wir uns in die Gesichter schauen, wissen wir, dass wir wieder in der richtigen Spur sind", sagt HSV-Spielmacher Michael Kraus, der am Sonntag vier Treffer erzielte und sich nach seinem Nasenbeinbruch an seine frühere Leistung herankämpft. "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent", sagt Kraus, "aber von Tag zu Tag wird es besser."

+++ HSV-Handballer: Verloren - und doch erleichtert +++

Auch in dieser Woche fordert Trainer Schwalb wieder "vollen Einsatz" von "Mimi" und seinen Kollegen. "Wir werden in hohem Tempo weitermachen", prophezeit Schwalb, der im Training vor allem an den Absprachen in der Abwehr und den Bewegungsabläufen seines Teams arbeiten will. Was gegen die Füchse gefehlt habe, sagt Schwalb, sei zudem ein Quäntchen Glück gewesen. "Und genau das müssen wir erzwingen - durch Einsatzwillen, Kampf und Leidenschaft." Beweisen wollen die Handballer diese Tugenden bereits morgen (20.15 Uhr, O2 World) beim Bundesliga-Heimduell gegen Hannover-Burgdorf. "Wenn wir da schlecht spielen, werden wir auch Sonntag nicht überzeugen", prognostiziert Schwalb.

Aus diesem Grund baut er auch auf die Unterstützung der Fans. "Wir hoffen, dass wir unsere Anhänger mobilisieren können, damit sie eine Stimmung zaubern, die zusätzlichen Schwung gibt", so Schwalb. Für das Champions-League-Rückspiel sind noch 7000 Karten erhältlich.