Der HSV-Kreisläufer fällt vier Wochen aus, das Meisterteam übt sich derweil im Paintball. Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Hamburg. Langsam werden Nachrichten dieser Art zur Gewohnheit: Die HSV-Handballer beklagen einen neuen Verletzten in ihren Reihen. Dieses Mal hat es Bertrand Gille erwischt. Der Kreisläufer und Abwehrspezialist hat sich am Sonnabend bei der 30:36-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt einen Muskelfaserriss im hinteren rechten Oberschenkel zugezogen. Das ergab eine Kernspintomografie.

Ein Einsatz des französischen Nationalspielers im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen die Füchse Berlin am kommenden Sonntag (16 Uhr, Eurosport) ist damit ausgeschlossen. Der 33-Jährige wird dem HSV voraussichtlich vier Wochen fehlen. "Ich werde mein Bestes tun, um so schnell wie möglich wieder zurückzukommen und dem Team zu helfen", kommentierte Gille seinen Ausfall.

Entmutigen lassen wollen sich die Hamburger durch diese bittere Nachricht dennoch nicht. HSV-Präsident Martin Schwalb, der seit gestern wieder das Mannschaftstraining leitet und das Team zurück in die Erfolgsspur lotsen will, arbeitet intensiv daran, insbesondere auch die mentale Stärke des deutschen Meisters zu fördern und Rückschläge wie die Verletzung von Bertrand Gille vergessen zu machen. "Die Jungs müssen sich wieder auf ihre Stärken besinnen", betonte Schwalb, der gestern nach dem Training in der Halle Ochsenzoll zu einer Übungseinheit der etwas anderen Art geladen hatte: Die Handballer trafen sich zum Paintball-Spielen in Henstedt-Ulzburg.

+++ Schwalb schlüpft wieder in den Trainingsanzug +++

+++ Derbyniederlage in Flensburg: HSV zittert um CL-Qualifikation +++

In blaue Plastikanzüge gehüllt und mit Farbmunition bewaffnet, traten die Spieler in zwei unterschiedlichen Teams gegeneinander an: Team Grün - inklusive Martin Schwalb und Interimscoach Jens Häusler - gegen Team Orange. "Dass am Mittwoch kein Spiel ist, erlaubt uns, hier und da mal etwas vom üblichen Trott abzuweichen", sagte Schwalb, der in dieser für die Handballer wichtigen Woche nicht nur die im Nordderby sichtbar gewordenen Spielsystemfehler der Hamburger korrigieren will, sondern ganz bewusst auch auf den Spaßfaktor setzt. Und den gab es beim Paintball-Duell neben ein paar blauen Flecken zur Genüge, wie auch Interimscoach Häusler feststellen konnte: "Wir brauchen jetzt einfach diese positiven Erlebnisse", so der 44-Jährige, "für das Selbstvertrauen sind sie unverzichtbar."

Einblicke in die weiteren Trainingsmethoden wollten Häusler und Schwalb darüber hinaus nicht gewähren. Die Übungseinheit in Ochsenzoll fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zumindest die Paintball-Aktion lässt jedoch darauf schließen, dass sich etwas tut beim deutschen Meister. Bleibt nur die Frage, ob das Team auch gegen die Füchse neuen Mannschaftsgeist demonstriert.

Auf ihrer ersten Sitzung im Jahr 2012 haben die Mitglieder des HSV-Ehrenrats Volker Kuntze-Braack, 76, für ein weiteres Jahr als Vorsitzenden bestätigt. Der Ehrenrat besteht neben Kuntze-Braack aus Claus Runge und Rüdiger Heß.