Deutscher Meister gewinnt in der Champions League mit 36:25 auch in St. Petersburg. Präsident Schwalb arbeitet weiter an der Trainerfindung.

St. Petersburg. Den einen oder anderen Moment schien es, als seien die HSV-Handballer drei Tage nach der Absage Talant Dujshebaevs (Atlético Madrid) bei ihrer Trainersuche schneller als erwartet fündig geworden. Bei der Eurosport-Übertragung des Champions-League-Vorrundenspiels in St. Petersburg hatte der russische Fernsehregisseur Mirko Großer als Coach der Hamburger ausgemacht und eine Halbzeit lang dessen Minenspiel auf der Bank intensiv verfolgt. Großer wird es nicht. Er bleibt Teambetreuer des deutschen Meisters. Und der gewann beim russischen Vizemeister auch sein achtes Vorrundenspiel in der Königsklasse souverän. Nach dem 36:25 (17:13) stehen die Hamburger vorzeitig als Gruppensieger fest. Im Achtelfinale treffen sie Ende März auf einen Tabellenvierten der drei anderen Vorrundengruppen. Die möglichen Gegner wären momentan Schaffhausen (Schweiz), Kielce (Polen) oder Montpellier (Frankreich).

"Das war ein sehr wichtiger Erfolg für die Mannschaft, die sich nach der EM-Pause immer besser findet", sagte Jens Häusler, der wahre Trainer. "Wir haben uns für die kommenden Aufgaben weiter eingespielt." Die stehen am Donnerstag (19 Uhr, Sporthalle Hamburg) in der Champions League gegen Koper (Slowenien) und am Sonntagabend in der Bundesliga beim Tabellenletzten Eintracht Hildesheim an.

HSV auf Trainersuche - Dujshebaev macht es nicht

Beim St. Petersburg HC, der vom ehemaligen HSV-Kreisläufer Dimitri Torgowanow seit drei Jahren trainiert wird, führte der HSV schnell mit 5:1 (5. Minute) und baute den Vorsprung dann in der zweiten Hälfte kontinuierlich aus. "Mit einem internationalen Spitzenteam können wir nicht so lange mithalten, wie es nötig ist. In der zweiten Halbzeit haben wir die Konzentration verloren, sodass die Differenz immer größer wurde", sagte Torgowanow.

HSV-Präsident Martin Schwalb hatte den zweitägigen Ausflug in die nördlichste Millionenstadt der Welt ausgelassen und am Wochenende weiter an der Trainerfindung gearbeitet. Schwalb: "Wir haben genügend Zeit. Wir werden im passenden Moment unseren Wunschtrainer präsentieren."

Tore, St. Petersburg: Nasirow 6, Gabojew 6, Puschkin 4, Schindin 4 (2 Siebenmeter), Lijaschenko 2, Pronin 1, Sanaschkin 1, Wijschnewskij 1; Hamburg: B. Gille 6, Flohr 5, Lindberg 5 (3), Lackovic 4, Vori 4, Schröder 4, Lijewski 3, G. Gille 2, Vugrinec 2, Kraus 1. Schiedsrichter: Leandersson/Lindroos (Finnland). Zuschauer: 750. Zeitstrafen: 4; 2.