Berlin. Der frühere Nationaltorwart Jens Lehmann irritiert erneut mit Aussagen über das Coronavirus. Bei Twitter wird er dafür scharf kritisiert.

Mit einem kontroversen Statement über den Umgang mit der Corona-Pandemie hat der ehemalige Fußball-Nationalspieler Jens Lehmann (51) für Aufregung gesorgt. Am Samstag überraschte der gebürtige Essener mit einem Beitrag auf seinem offiziellen Twitter-Account, für den er scharf kritisiert wird. Lehmann zweifelt die Maßnahmen gegen das weltweit verbreitete Coronavirus an. "2017 mussten wir in Deutschland 23.000 Grippe-Tote betrauern. Da hat es keiner wahrgenommen. Jetzt müssen wir genau die gleiche Sterberate innerhalb der Bevölkerung von 0,028% betrauern. Bleibt gesund und frohe Weihnachten", schrieb er bei Twitter.

In Deutschland sind in diesem Jahr bereits fast 22.000 Menschen an den Folgen der Infektionskrankheit Covid-19 gestorben. Weltweit wurden seit Ausbruch der Pandemie zu Jahresbeginn über 1,6 Millionen Tote gezählt. Das neuartige Coronavirus ist nach Meinung zahlreicher Experten deutlich gefährlicher als die meisten Grippeviren. Zudem ist ein Impfstoff für den Großteil der Bevölkerung noch längst nicht zugänglich. Der von Lehmann angesprochene Vergleich ist somit nicht haltbar.

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Entsprechend scharf fällt der Sturm der Entrüstung aus, den Lehmann für seinen irritierenden Beitrag bei Twitter im Internet erntet. Auch Fans von Hertha BSC distanzieren sich von dem 51-Jährigen. Lehmann ist Aufsichtsratsmitglied der Profi-Abteilung des Fußball-Bundesligisten. Der Druck brachte ihn wohl dazu, seinen Tweet noch am gleichen Abend zu löschen.

Jens Lehmann überstand Corona-Infizierung

Es ist nicht die erste fragwürdige Äußerung Lehmanns in Verbindung mit dem Coronavirus. Im April hatte der frühere BVB- und Schalke-Torwart dafür plädiert, rund 20.000 Zuschauer in einem Stadion wie der Münchener Allianz Arena zuzulassen. Mitte März sei er selbst an Covid-19 erkrankt. "Es war leichter als bei einer Grippe", hatte er über den Verlauf seiner Krankheit gesagt. Daraus hat er offenbar die falschen Schlüsse gezogen.