Hamburg. Im Herbst 2018 war er ohne Club und stand vor einer ungewissen Zukunft. In den Play-offs war er Erfolgsgarant bei den Hamburg Towers.

Die basketballfreie Zeit beginnt für Carlton Eugene Guyton, den alle nur „Scootie“ nennen, mit einem Aktivurlaub. Mit seinen partyerprobten Mannschaftskollegen Malik Müller und Max Montana reist der Guard der Hamburg Towers am Wochenende nach Amsterdam. Sightseeing, Seele baumeln lassen, das Nachtleben erkunden. „Ich liebe es zu reisen. Meinen Rückflug in die USA habe ich noch gar nicht gebucht. Vorher stehen Israel, Frankreich und Italien auf dem Programm“, verrät der US-Amerikaner, hinter dem im übertragenden Sinne eine Reise der Emotionen liegt, die im Bundesliga-Aufstieg und dem Gewinn der Meisterschaft in der 2. Bundesliga ProA vor einer Woche ihren Höhepunkt fand.

Dabei ist es keine sechs Monate her, da war für den 1,93 Meter großen Profi eine Meisterschaft im Basketball so weit entfernt wie seine Heimatstadt Chicago von Hamburg. Im Herbst wurde Guyton beim griechischen Erstligisten AGO Rethymnou aus heiterem Himmel aussortiert. Plötzlich arbeitslos mit 28 Jahren. Eine belastende Situation. „Ich habe mich deswegen nicht in Selbstmitleid gesuhlt und schon weiter an meine Qualität geglaubt. Aber eine Garantie, dass dich ein Verein unter Vertrag nimmt, gibt es eben nicht. Die guten Jobs liegen nicht gerade auf der Straße. Deshalb waren Zweifel und Hoffnung in meinem Kopf“, sagt der Familienvater.