Der neue Stürmer Daniel Ginczek darf in Cottbus auf seine erste Startelfchance hoffen - und kann sich eine Zukunft am Millerntor vorstellen.

Hamburg. Daniel Ginczek machte da weiter, wo er in Offenburg aufgehört hatte. Er traf. Gleich fünfmal durfte sich St. Paulis Stürmer beim gestrigen Trainingsspiel über ein Tor freuen. "Das lief schon ganz gut", sagte Ginczek anschließend grinsend. Es soll nämlich nur das Vorspiel vor dem Höhepunkt am Sonnabend gegen Energie Cottbus (13 Uhr) gewesen sein. Ginczek kann nach seinem überzeugenden Kurzauftritt im DFB-Pokal auf den ersten Startelfeinsatz unter Trainer André Schubert hoffen.

Spätestens mit dem Premierentor in Offenburg, dem 3:0-Treffer, ist der 21-Jährige voll angekommen beim FC St. Pauli . "Das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Dafür stehen wir Stürmer schließlich auf dem Platz", erklärt "Günni", wie ihn seine Kollegen rufen. Bereits in der Saisonvorbereitung stellte der Sauerländer seine Abschlussqualitäten unter Beweis. In neun Testspielen traf er 15-mal und fühlt sich fit wie noch nie. Schon vor dem Start in Hamburg absolvierte Ginczek ein individuelles Aufbau-Programm. Trotzdem fand er sich zum Saisonstart in Aue auf der Bank wieder. Marius Ebbers und Lennart Thy erhielten sowohl in Aue als auch gegen Ingolstadt den Vorzug. "Natürlich will ich immer spielen, aber wir haben vier starke Stürmer, die sich ein enges Rennen liefern", sagt Ginczek und prophezeit: "Das kann im Laufe der Saison dann zu einer Waffe werden."

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Nach seiner Einwechslung in Offenburg in der 64. Minute kombinierte Ginczek mit Sturmpartner Mahir Saglik glänzend, legte dessen zweiten Treffer vor und erzielte den Endstand selbst. Die Wachablösung in St. Paulis Sturm steht nun bevor. "Ich verstehe mich mit Mahir auf und auch neben dem Platz sehr gut. Wir gehen oft zusammen essen", erzählt Ginczek. Es spricht einiges dafür, dass das Duo in Cottbus erstmals von Beginn an zusammen randarf. In den vergangenen Tagen führte Ginczek intensive Gespräche mit Schubert. Der Coach war einer der Hauptgründe, warum sich der U21-Nationalspieler im Mai für ein Leihgeschäft von seinem Klub Borussia Dortmund ans Millerntor entschied. "Ich musste nicht lange überlegen, der Trainer wollte mich ja schon vor einem Jahr haben", erklärt er. Damals ließ sich Ginczek zum VfL Bochum ausleihen, ein Innenbandriss im Knie zwang ihn im Januar aber zu einer zweimonatigen Pause. Im zweiten Anlauf landete er nun in Hamburg - und fühlt sich in seiner Wohnung am Grindel sehr wohl. In Dortmund läuft sein Vertrag noch bis 2014, doch schon jetzt kann sich Ginczek eine Zukunft auf St. Pauli vorstellen. "Ich würde mich freuen, auch langfristig hierzubleiben, aber erst mal will ich jetzt eine Riesensaison spielen", sagt er. Der Startschuss ist ertönt, nun will Ginczek gegen Cottbus da weitermachen, wo er in Offenburg aufgehört hat: mit einem Tor.