St. Paulis Carsten Rothenbach kämpft für ein Comeback und denkt noch lange nicht ans Karriereende. Zuletzt spielte er am 17.Oktober.

Hamburg. Während die ersten Spieler schon frisch geduscht das Trainingsgelände an der Kollaustraße verlassen, dreht Carsten Rothenbach im Hamburger Dauerregen noch eifrig seine Runden. Schuften für ein weiteres lang ersehntes Comeback. Seit dem 17. Oktober, der 1:3-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf, stand Rothenbach nicht mehr für den FC St. Pauli auf dem Platz. Achillessehnenentzündungen in beiden Beinen sorgten für ein weiteres Kapitel in der Leidensgeschichte des Rechtsverteidigers. "Die lange Verletzungszeit ist natürlich sehr unbefriedigend, aber wenn ich fit war, habe ich immer gespielt", sagt Rothenbach, "sonst würde es umso mehr schmerzen, und man würde sich wohl schon fragen, wozu man sich so quält."

Eine Risswunde am Unterschenkel zwang den damals frischgebackenen Bundesligaprofi im September 2010 zu einer sechswöchigen Pause, in der Rückrunde fehlte der 31-Jährige mit einer Patellasehnenentzündung in 16 von 17 Spielen. Auch Teile der Sommervorbereitung verpasste er, feierte dennoch in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Eintracht Trier (1:2) seine Rückkehr. Es folgte der erneute Rückschlag im Oktober - und die nächste wochenlange Pause. Ende November stieg Rothenbach ins Mannschaftstraining ein, doch die Schmerzen bremsten ihn schnell wieder aus. "Ich bin natürlich sehr angefressen", gesteht Rothenbach. Nun tastet er sich mit Laufeinheiten langsam wieder ans Mannschaftstraining heran und hofft auf eine schmerzfreie Wintervorbereitung.

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Dafür verkürzt der Musterprofi sogar seinen Weihnachtsurlaub um eine Woche und beginnt schon am 3. Januar zusammen mit Fitnesscoach Pedro Gonzalez ein individuelles Aufbauprogramm. Im Trainingslager im spanischen Oliva Nova vom 16. bis 24. Januar will er dann wieder angreifen. Personal wird auf seiner rechten Abwehrseite dringend gesucht. Mit Sebastian Schachten (Muskelfaserriss) fiel ein weiterer Kandidat wochenlang aus. Auch Moritz Volz absolvierte nach einem Schienbeinbruch in dieser Spielzeit noch keine Partie für die Profis, weshalb U21-Nationalspieler Patrick Funk häufig vom defensiven Mittelfeld in die Außenverteidigung rotierte.

An ein Karriereende verschwendet Rothenbach trotz der Rückschläge keinen Gedanken. "Dafür ist meine Leidenschaft für den Fußball zu groß. Ich will noch ein paar Jahre spielen", sagt er, schließlich handele es sich ja nicht um eine Verletzung, die seine Karriere gefährde. Sein Vertrag bei den Hamburgern läuft im kommenden Sommer aus. "Gespräche werden geführt, wenn es Zeit dazu ist", lautet seine knappe Antwort auf die Frage nach einer Fortsetzung. Mehr lässt sich Rothenbach, der in knapp sechs Jahren 146 Pflichtspiele für St. Pauli bestritt, nicht entlocken. "Schmerzfrei zu sein", das steht für ihn zunächst im Vordergrund. Dafür dreht er täglich seine Runden.

Das Regionalligaderby zwischen der U23 St. Paulis und dem HSV II wird am 4. Februar nachgeholt.