Pauli-Trainer Holger Stanislawski sieht die Mannschaft trotz der 0:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart auf dem richtigen Weg.

Stuttgart. Die Verärgerung war schnell verflogen. Bereits kurz nach der 0:2-Niederlage überwog bei St. Paulis Trainer schon wieder das Positive. Holger Stanislawski, 41, über Gegentore bei Standardsituationen, fußballerische Klasse und seine Motivation als Antragsteller für eine Ehrenpräsidentschaft des ehemaligen Präsidenten (2003-2010) Cornelius "Corny" Littmann, 57, der den Verein aus der Regionalliga in die Bundesliga führte.

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Abendblatt:

Herr Stanislawski, wie tief sitzt die Enttäuschung nach dem 0:2?

Holger Stanislawski:

Es ist schade und ärgerlich wie das hier heute gelaufen ist. Aber ich habe einen sehr, sehr guten FC St. Pauli gesehen. Wir haben nur bei einem Standard in der 19. Minute geschlafen, und dem zweiten Treffer ging dann ein Foulspiel voraus. Florian Lechner bekommt da einen Tritt in die Hacken und kann dadurch nicht mehr verteidigen. Aber egal.

Allerdings nicht das erste Gegentor nach einer Ecke ...

Stanislawski:

Wir werden in den kommenden Tagen an den entsprechenden Stellschrauben drehen, und dazu gehört natürlich auch das Verhalten bei gegnerischen Ecken und Freistößen. Fußballerisch jedoch war das sehr gut, was wir heute gezeigt haben. Darauf kann man sicherlich aufbauen. Wir werden genau so weitermachen, mutig und selbstbewusst bleiben.

War die erste Viertelstunde das Beste, was man von Ihrer Mannschaft in dieser Saison bislang gesehen hat?

Stanislawski:

Das war schon sehr stark, ja, wir sind in der Tat richtig gut reingekommen. Aber wir müssen dieses blöde Gegentor einfach schneller abhaken. Gegen Ende der ersten Halbzeit und auch in der zweiten Hälfte stimmte dann ja wieder vieles. Ich würde die gute Leistung deshalb auch nicht auf die ersten 15 Minuten beschränken wollen.

Eine Niederlage, die mit Ausnahme des Ergebnisses Zufriedenheit schafft?

Stanislawski:

Wenn man 0:2 verliert, dann kann man sicherlich nicht zufrieden sein. Aber gerade dieses Spiel hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Das galt zuletzt auch für den gesamten Verein. Gerade Sie scheinen mit der Entwicklung sehr zufrieden zu sein.

Stanislawski:

Wie meinen Sie das?

Sie sind einer von mehreren Antragstellern, darunter Ihr Co-Trainer André Trulsen und Sportchef Helmut Schulte, die eine Ehrenpräsidentschaft für den im Mai zurückgetretenen Präsidenten Corny Littmann durchsetzen wollen.

Stanislawski:

Ja, das ist richtig. Corny Littmann hat sich um diesen Verein verdient gemacht, er hat viel bewegt und ist dabei auch mit persönlichem Risiko reingegangen. Er hat sich diesen Titel redlich verdient.