St. Paulis Trainer Holger Stanislawski versucht zu viel Lockerheit zu vermeiden. Sonntag spielen die Hamburger bei Schlusslicht Stuttgart.

Hamburg. Einen neuen Bundesliga-Startrekord hat der FC St. Pauli in dieser Saison bereits aufgestellt. Noch nie heimste der Klub an den ersten acht Spieltagen mehr Punkte ein, noch nie stand er nach einem Viertel der Saison im oberen Tabellendrittel. Im Spiel beim VfB Stuttgart (So, 17.30 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) jagt die Mannschaft von Holger Stanislawski nun den nächsten Vereinsrekord. Noch nie schafften die Hamburger in einer Bundesligasaison mehr als drei Auswärtssiege. Ein Sieg bei den angeschlagenen Schwaben wäre bereits der vierte Erfolg in der Fremde.

Holger Stanislawski ist zuversichtlich, dass die gute Auswärtsbilanz am Sonntag nicht abreißt. "Wenn wir an unsere Leistungsgrenze kommen, sind wir für jeden Gegner schwer zu schlagen", sagte der Trainer. Auswärts sei es sogar noch ein bisschen leichter, da die Mannschaft ein paar Meter tiefer stehen könne, um dann mit schnellen Umschaltbewegungen immer wieder Nadelstiche zu setzen. "Wir wollen nicht auf den Druck des Gegners warten, sondern selbst nach vorne spielen. Das macht uns so unangenehm." Trotz der schwierigen Situation sei der VfB jedoch in der Favoritenrolle. "Die Mannschaft hat das Potenzial, am Ende der Saison unter den ersten sechs Mannschaften zu stehen."

Gleichzeitig warnt der 41-Jährige vor verfrühter Euphorie ob der momentanen Tabellenkonstellation. Es sei derzeit zwar schön, in Ruhe und ohne negative Nebengeräusche arbeiten zu können, vor einer Niederlagenserie sei die Mannschaft aber nicht geschützt. "Wir wollen immer das Maximale aus einem Spiel herausholen. Deshalb wollen wir gar nicht so locker sein, wie es manche vielleicht erwarten." Stanislawski baut intern Druck auf, um seine Spieler jedes Wochenende an die Leistungsgrenze zu führen und im Kollektiv für den nächsten Vereinsrekord zu sorgen.

Stuttgart: Ullreich - Celozzi, Niedermeier, Tasci, Molinaro - Träsch, Kuzmanovic - Camoranesi, Gentner - Marica, Cacau.

St. Pauli: Kessler - Lechner, Zambrano, Thorandt, Oczipka - Boll, Lehmann - Kruse, Asamoah, Hennings - Ebbers.