Hamburg. Erneute Pyro-Vorfälle am Millerntor sorgen für Verärgerung. Selbst die Ultras bewerten die Vorfälle als Grenzüberschreitung.

Die Polizei Hamburg zog am Tag nach dem Stadtderby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV ein positives Fazit. Trotz kleinerer Vorfälle in der Nacht auf St. Pauli konnten die Beamten Ausschreitungen zwischen den rivalisierenden Fangruppen verhindern. „Die Zusammenarbeit von Polizei und beiden Vereinen darf als hervorragend bezeichnet werden“, sagte Polizeisprecher Timo Zill. 1500 Beamte aus mehreren Bundesländern hatten die Lage im Griff. „Ein bitterer Beigeschmack bleibt das Zünden von Pyrotechnik und Böllern im Stadion. Hierfür tragen Fans beider Fanlager Verantwortung“, ergänzte Zill.

Auch bei den Vereinen hinterließen die erneuten Pyro-Vorfälle einen Beigeschmack, wenngleich es nach dem Derby im März mit den vielen Spielunterbrechungen an diesem Abend ruhiger zuging. Kurz vor dem Wiederanpfiff hatten beide Ultragruppen auf beiden Tribünen minutenlang gezündelt und ein regelrechtes Feuerwerk veranstaltet. „Ich verurteile dieses Vorgehen, aber zumindest war der Zeitpunkt einigermaßen clever gewählt“, sagte HSV-Trainer Dieter Hecking. „Ich habe das erwartet. Es ist etwas, was wir wohl nicht verhindern können in deutschen Stadien. Auch wenn es wieder viel Geld kostet.“