Hamburg. Eigentlich wollte Ruud van Nistelrooy das freie Wochenende bei seiner Familie im niederländischen Oss genießen. Doch wirklich entspannen konnte sich der Torjäger nicht. Immer wieder klingelte sein Telefon - mal ein Anrufer aus Holland, mal ein Anrufer aus Hamburg und mal ein Anrufer aus Madrid. Erst nachdem HSV-Chef Bernd Hoffmann den Niederländer am Sonntagabend telefonisch mitteilte, dass der HSV seinen forcierten Wechsel zu Real Madrid endgültig ablehnt, konnte van Nistelrooy sein Handy enttäuscht und frustriert ausschalten.

"Wir wollen die sportlichen Chancen nicht riskieren. Wir brauchen Ruud van Nistelrooy, deswegen haben wir das Angebot ein weiteres Mal abgelehnt. Das Thema ist endgültig durch", sagte Hoffmann dem Abendblatt, nachdem er am Wochenende mehrfach mit Reals Geschäftsführer José Angel Sanchez verhandelt hatte. Dabei musste Sanchez akzeptieren, dass der HSV auch sein letztes Angebot - zwei Millionen Euro und ein Freundschaftsspiel zum 125-jährigen Geburtstag im kommenden Jahr - ablehnte. Auch die in Spanien kolportierte Variante, Mainz-Stürmer Adam Szalai, für den Real eine Rückkaufoption hat, gegen van Nistelrooy einzutauschen, ist somit vom Tisch. Reals Unterhändler kündigte nach seinem letzten Telefonat mit Hoffmann an, bis zum Ende der Transferfrist andere Optionen prüfen zu wollen.

Auf alternative Optionen im Abwehrbereich will der HSV dagegen verzichten. Sportchef Bastian Reinhardt hat die Bemühungen um einen weiteren Innenverteidiger nach den Turbulenzen der vergangenen Tage offiziell eingestellt.