Lieferprobleme von Befestigungsteilen verzögern die Montage des Schriftzuges auf der Arena um einige Wochen. Das Dach bleibt vorerst nackt.

Hamburg. Für HSV-Puristen wird es sowieso immer das Volksparkstadion bleiben. Alle anderen müssen sich ab sofort ein drittes Mal umgewöhnen. Wenn der Klub heute Abend (18 Uhr, Sport1 live) seine Saisoneröffnung mit dem Spiel gegen den FC Chelsea feiert, findet erstmals ein HSV-Spiel in der Imtech-Arena statt, nachdem das Stadion von 2001 bis 2007 AOL-Arena und von 2007 bis 2010 Nordbank-Arena hieß.

Imtech Deutschland, ein Anlagenbauer in der technischen Gebäudeausrüstung, beschäftigt deutschlandweit fast 5000 Mitarbeiter und gehört zum europaweit tätigen Konzern Imtech N.V. mit Sitz in Gouda (Niederlande). Das Unternehmen war 2001 aus einem Zusammenschluss der Hamburger Traditionsfirma Rud. Otto Meyer (ROM) und der Rheinelektra Technik entstanden. Nach dem Wunsch von Geschäftsführer Klaus Betz, dessen Deutschland-Zentrale in der Nähe des Horner Kreisels residiert, soll sich die Zusammenarbeit in den kommenden sechs Jahren (der HSV kassiert 25 Millionen Euro) weit über das übliche Sponsoring hinaus entwickeln. Der HSV soll zur aktiven Leistungsdarstellung genutzt werden. "Wir möchten die Botschaft des 'Green Stadium', eines grünen Stadions, mit vielen Maßnahmen vermitteln und so den Energieverbrauch um 30 bis 35 Prozent verringern sowie die CO2-Emissionen in erheblichem Maße senken", kündigt Betz ehrgeizig an.

So werden unter anderem die Buchstaben auf dem Dach mit dimmbaren Leuchtdioden bestückt - wenn sie denn montiert werden können. Weil es wegen eines unerwarteten Auftragsbooms Lieferschwierigkeiten mit einem Hersteller für die Befestigungen gibt, rechnet Betz damit, dass der Schriftzug seines Unternehmens frühestens im September angebracht wird: "Leider kann es sich noch bis Mitte Oktober hinziehen."

Mit dem HSV-Stadion als prominentem Vorzeigeobjekt will Imtech versuchen, europaweit seine Bekanntheit zu steigern und auch in anderen Stadien sein Know-how einzusetzen. In Polen ist der Firma bereits ein Großauftrag ins Netz gegangen: Dort stattet Imtech die drei EM-Stadien in Warschau, Danzig und Breslau mit seiner Technik - Raumluft-, Kälte- und Heizungstechnik oder Abwassersysteme - aus.

In Deutschland engagiert sich Imtech neben dem HSV auch noch für Drittliga-Klub VfR Aalen, wo die Mitgründer-Firma Rheinelektra ihren Sitz hatte.