HSV-Trainer Thorsten Fink spricht über seine Mannschaft, die noch nicht reif für die Großen der Liga sei - Hertha BSC als Gradmesser.

Hamburg. Die Gelassenheit ist zurück. Weil er sich mit der Niederlage gegen Borussia Dortmund intensiv auseinandergesetzt hat. "Wir haben Videos studiert, ich habe viele Einzelgespräche geführt", sagt HSV-Trainer Thorsten Fink, der nach eigener Aussage die Auftaktpleite inzwischen richtig einzustufen weiß. "Wir müssen eingestehen, dass der BVB an diesem Tag nicht unsere Kragenweite war", so Fink, der noch direkt nach dem Spiel sehr ungehalten wirkte, nun das Positive hervorhebt: "Das Spiel hat uns unsere Qualitäten noch einmal verdeutlicht. Und das bedeutet, dass wir eben nicht mit den Großen auf Augenhöhe sind. Wir müssen uns an Gegnern wie Hertha oder auch Köln orientieren."

Der Trainer versucht damit auch, zu hohe Erwartungen herauszunehmen. Zuletzt hatten seine Spieler nach neun Ligaspielen ohne Niederlage immer wieder von der Restchance auf einen internationalen Startplatz gesprochen. Jetzt sind es nur noch drei Punkte bis zu einem direkten Abstiegsplatz. Abstiegskampf? Fink zögert, lächelt und versucht sich in einem Kompromiss: "Wir sind die ganze Saison unten drin, von daher kann man es nicht leugnen: Wir spielen gegen den Abstieg."

Hamburgs neue Suchmaschine

Auch der von Fink bisher kaum berücksichtigte David Jarolim könnte im zentralen Mittelfeld wieder eine Rolle spielen. "David ist ein mustergültiger, sehr fleißiger Spieler, der uns in dieser Saison noch weiterhelfen wird. Ein Einsatz in Berlin am Sonnabend ist also möglich, genauso wie von Jacopo Sala, der weiter einen guten Eindruck macht", erklärt der Trainer. Ursprünglich war Jarolim schon in der Winterpause ein Wechsel zu einem anderen Verein nahegelegt worden. Sein Vertrag endet im Sommer.