Hamburg. Als Benjamin Nicaise den finalen Test vor der Abreise nach Hamburg wegen anhaltender Adduktorenprobleme abbrach, wusste Domenique D'Onofrio, was ihm blüht. Zumal er mit Mohamed Sarr bereits einen Spieler gelbgesperrt ersetzen muss. "Ich werde improvisieren", so der italienische Trainer des HSV-Gegners Standard Lüttich, der zudem auf seinen Kapitän Steven Defour (Muskelfaserriss) verzichten muss. Für die verletzten defensiv-zentralen Mittelfeldspieler rückt Eliaquim Mangala in - ein gelernter Verteidiger in die Startelf.

Dennoch, und das betonte D'Onofrio auf der gestrigen Pressekonferenz, Standard drängt auf ein Auswärtstor, weiß um die momentane Verunsicherung beim HSV. "Hamburg scheint ein wenig festzustecken", hat der Coach erkannt, "aber diese Mannschaft ist immer wieder aufgestanden." Ob er einen anderen HSV als zuletzt in der Bundesliga erwartet? "Klar. Aber wir werden uns hier nicht verstecken. Wir wissen, dass der Hamburger SV mit seinem gewaltigen Offensivpotenzial immer in der Lage ist, viele Tore zu schießen, dafür steht allein schon der Name Ruud van Nistelrooy. Aber sie sind hinten anfällig und somit eben auch immer für einen Gegentreffer gut. Das wollen wir nutzen, und da rechnen wir uns etwas aus. Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir hier als Außenseiter Geschichte schreiben können."