Die Partie in Frankfurt wird auch zum Aufeinandertreffen von Lotta Schelin und Homare Sawa. Die Bilanz spricht dabei klar für die Schwedinnen.

Frankfurt/Main. Japan gegen Schweden, das verspricht Hochspannung bei der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft. Im Halbfinale trifft der Deutschland-Bezwinger in der Commerzbank-Arena in Frankfurt auf die Skandinavier. Der Weltranglistenvierte Japan hat sich ebenso einiges vorgenommen, wie die Schwedinnen als Nummer fünf der Welt.

Bereits im Vorfeld der WM machte Japans Trainer Norio Sasaki deutlich, was das Ziel sei: "Wir wollen bei der Frauen-Weltmeisterschaft den Titel holen", spornte er seine Mädels an. Nun wollen die Asiatinnen ausgerechnet gegen Schweden das Halbfinale erreichen. Dabei sieht die Bilanz für Japan alles andere als zufriedenstellend aus.

Bei den bisherigen Weltmeisterschaften trafen beide Mannschaften zwei Mal aufeinander. Beide Male gewann das Team aus Schweden. Dabei erzielten die Skandinavierinnen insgesamt zehn Treffer, Japan hingegen keinen. Zuletzt verlor Schweden jedoch beim Algarve-Cup gegen die "Nadeshiko".

Doch Japan hat auf Europa ordentlich Boden gut gemacht. "Wir haben uns seit der WM vor vier Jahren weiter entwickelt. Dazu mussten wir viel Geduld aufbringen", erklärt Sasaki den Leistungsanstieg. Und wie kombitionssicher und dribbelstark die kleinen, flinken Japanerinnen sein können, spürte zuletzt die deutsche Nationalmannschaft. Völlig verdient geht Japan mit einer makellosen Bilanz von vier Siegen aus vier Spielen ins Semifinale.

Kapitänin Homare Sawa fordert volle Leistungsbereitsschaft von ihrem Team. "Wir wollen eine Medaille gewinnen und auf das WM-Podest", lautet die Zielrichtung der Mannschaftsführerin.

Aber auch die Schwedinnen wollen sich nicht so einfach geschlagen geben. Lotta Schelin, Champions-League-Siegerin mit Olympique Lyon und Spielerin des Spiels gegen die USA, betonte bereits: "Wenn du das Halbfinale erreicht hast, willst du dort nicht aufhören", so die gebürtige Stockholmerin.

Trainer Thomas Dennerby hielt sich hingegen noch etwas zurück, denn er weiß um die Stärken der Japanerinnen. "Sie sind schnell, technisch versiert und wir haben beim Algarve-Cup gegen sie verloren", erinnert sich der Übungsleiter an die letzte Pleite gegen Japan.

Ganz zufrieden war der Coach mit seiner Mannschaft allerdings auch nicht. "Wir haben nicht so gut verteidigt. Auch Druck und Ballbesitz haben mir gefehlt", bemängelt Dennerby. Stürmerin Schelin blickt jedoch auch auf ihre eigene Leistung im Team. "Ich möchte, dass die Mannschaft erfolgreich ist und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, indem ich ein paar Tore erziele und ein gutes Spiel abliefere. Das ist mein Hauptziel", pusht sich die 27-Jährige selbst.

Dennerby setzt auf Standardsituationen. Doch zufrieden ist Schwedens Trainer mit der Chancenauswertung bei ruhenden Bällen jedoch nicht. "Wir haben gute Kopfball-Spielerinnen, aber es hapert bisher mit der Präzision bei Freistößen und Eckbällen", tut Dennerby seinen Ärger kund. Körperlich überlegen sind die Schwedinnen allemal. Die 1,79 Meter große Schelin oder Jessica Landström (1,80 Meter), können bei den winzigen Asiatinnen vor allem bei Standards für Gefahr sorgen.

Beide Mannschaften werden alles daran setzen, den Gegner aus dem Turnier zu kicken. Doch Vorsicht ist dauerhaft geboten. Ein einziger kleiner Fehler kann so ein Spiel schnell entscheiden. Das merkten die Deutschen bereits in der Nachspielzeit des Viertelfinals. (sid/dpa/abendblatt.de)