Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 6. November 2019:

PSG und Juve stehen im Achtelfinale

Neben Bayern München haben auch Paris Saint-Germain mit Trainer Thomas Tuchel und Juventus Turin das Achtelfinale in der Champions League erreicht. PSG holte am Mittwoch beim 1:0 (1:0) gegen den FC Brügge in Gruppe A den vierten Sieg im vierten Spiel. In der Leverkusener Gruppe D schaffte unterdessen Juventus durch ein 2:1 (1:1) bei Lokomotive Moskau das Weiterkommen. Der englische Meister Manchester City gab indes mit dem 1:1 (1:0) bei Atalanta Bergamo die ersten Punkte ab und muss noch warten.

Leverkusen zurück im Spiel um die Champions League

Ein Eigentor von Thomas sowie der siebte Saisontreffer von Kevin Volland haben Bayer Leverkusen wieder ins Millionenspiel Champions League zurückgebracht. Durch das Missgeschick des ghanaischen Nationalspielers in der 41. Minute sowie Vollands ersten Treffer im laufenden Wettbewerb gewann die Werkself gegen Atletico Madrid verdient 2:1 (1:0) und darf sich nach zuvor drei Niederlagen in der Gruppe D sogar wieder Hoffnungen auf das Achtelfinale machen.

Bayer müsste dafür seine beiden ausstehenden Spiele bei Lokomotive Moskau und gegen Juventus Turin gewinnen und zudem auf weitere Ausrutscher der Spanier hoffen, die sieben Punkte auf ihrem Konto haben. Dabei wird Leverkusen wohl auf Nadiem Amiri verzichten müssen, der in der 84. Minute die Rote Karte sah. Alvaro Morata (90.+4) traf für die Gäste - Sekunden später rettete Bayer-Keeper Lukas Hradecky der Werkself mit einer starken Parade gegen Morata den Sieg (90.+5).

Bayern München im Achtelfinale der Champions League

Der FC Bayern München hat vorzeitig das Achtelfinale der Champions League erreicht. Nach einem 2:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen Olympiakos Piräus am Mittwoch ist dem deutschen Fußball-Rekordmeister schon nach dem vierten der sechs Gruppenspiele der Einzug in die K.o.-Phase nicht mehr zu nehmen.

Die Erleichterung ist Interimstrainer Hansi Flick nach dem 2:0-Sieg von Bayern München gegen Olympiakos Piräus anzusehen.
Die Erleichterung ist Interimstrainer Hansi Flick nach dem 2:0-Sieg von Bayern München gegen Olympiakos Piräus anzusehen. © Getty Images/Bongarts

Im ersten Spiel unter Interimstrainer Hansi Flick stellten Top-Torjäger Robert Lewandowski (69. Minute) und Ivan Perisic (88.) mit ihren Treffern den Erfolg sicher. Drei Tage nach der Trennung von Chefcoach Niko Kovac zeigten die Bayern vor 70.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena jedoch über weite Strecken eine schwache Leistung.

Halstenberg fällt für Länderspiele aus

Nationalspieler Marcel Halstenberg wird RB Leipzig bis zu zwei Wochen fehlen. Das teilte der Bundesligaclub am Mittwoch mit. Halstenberg (28)habe beim 2:0-Sieg in der Champions League am Dienstag bei Zenit St. Petersburg einen „kleinen Faserriss im linken hinteren Oberschenkel“ erlitten. Wegen der Verletzung musste der frühere St.-Pauli-Profi bereits zur Pause ausgewechselt werden. Am Sonnabend (15.30 Uhr) spielt RB in der Bundesliga bei Hertha BSC.

Damit fällt Halstenberg auch für die letzten EM-Qualifikationsspiele gegen Weißrussland in Mönchengladbach am 16. November und drei Tage später gegen Nordirland in Frankfurt aus.

U-21-Partie gegen Belgien in Freiburg ausverkauft

Die deutsche U-21-Nationalmannschaft darf sich im EM-Qualifikationsspiel am 17. November (16 Uhr/ProSieben) gegen Belgien über lautstarke Unterstützung ihrer Fans freuen. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilte, ist die Partie in Freiburg ausverkauft.

Das Team von Trainer Stefan Kuntz hatte die ersten beiden Qualifikationsspiele gewonnen und geht als Tabellenführer in die Partie gegen den direkten Verfolger.

Zweiter Verdächtiger gesteht Überfall auf Özil und Kolasinac

Nach dem Überfall auf den früheren deutschen Nationalspieler Mesut Özil und dessen Teamkollegen Sead Kolasinac hat sich britischen Medien zufolge ein zweiter Mann schuldig bekannt. Der 26-Jährige habe den Versuch, den beiden Profis die Uhren zu stehlen, zugegeben, berichtete Sky Sports am Mittwoch. Bereits Anfang Oktober war über das Schuldeingeständnis eines 30-Jährigen berichtet worden.

Özil und der frühere Bundesliga-Profi Kolasinac waren Ende Juli in London von bewaffneten Gangstern, die auf Mopeds saßen, überfallen worden. Kolasinac wehrte die Täter mit bloßen Händen ab. Die Täter, die Helme trugen, flüchteten schließlich ohne Beute. Rund zwei Wochen später kam es dann zu einer Auseinandersetzung vor Özils Anwesen. Dabei wurden zwei Männer von der Polizei festgenommen, die mit Özils Sicherheitsleuten aneinandergeraten waren.

Enke: Spezielle Torwarthandschuhe für den guten Zweck

Anlässlich des zehnten Todestages von Robert Enke bringt sein ehemaliger Ausrüster (Uhlsport) eine Sonderedition der Torwarthandschuhe auf den Markt, die der ehemalige Nationaltorhüter in seinen letzten Spielen für Hannover 96 und in der DFB-Elf getragen hatte. Auf dem Daumen der Handschuhe steht „Gemeinsam das Leben festhalten“, auf der Lasche „Robert Enke“.

Die Stückzahl wurde auf 300 Paar reduziert, weil Enke, der an Depressionen litt und sich am 10. November 2009 das Leben genommen hatte, als Profi rund 300 Spiele absolvierte. Der Erlös – ein Paar kostet 79,99 Euro – kommt der Robert-Enke-Stiftung zugute.

Ron-Robert Zieler, aktueller Keeper von Zweitligist Hannover 96, wird die Handschuhe an Enkes Todestag am Sonntag bei der Partie beim 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr/Sky) tragen. „Leider hatte ich nie das Glück, Robert Enke persönlich kennenlernen zu dürfen. Aber ich weiß, was er für Hannover, den Club und in erster Linie für seine Familie bedeutet hat“, sagte der Weltmeister von 2014: „Und ich finde es richtig und wichtig, dass wir ihn und sein Schicksal weder vergessen noch verdrängen.“

Rückkehr nach Rassismus-Skandal: Tönnies meidet Fan-Kontakt

Nach drei Monaten Denkpause kehrt Clemens Tönnies beim Bundesligisten Schalke 04 auf die Kommandobrücke zurück, meidet aber vorerst die Öffentlichkeit. Der Sitzplatz des mächtigen Aufsichtsratschefs der Königsblauen in der Arena bleibt im Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen Fortuna Düsseldorf leer – wie schon in der gesamten Saison.

Clemens Tönnies ist nach seinen rassistischen Aussagen für viele Schalke-Fans als Aufsichtsratschef nicht mehr tragbar.
Clemens Tönnies ist nach seinen rassistischen Aussagen für viele Schalke-Fans als Aufsichtsratschef nicht mehr tragbar. © WITTERS | Tim Groothuis

Nach dem Skandal um seine rassistischen Äußerungen über Afrikaner geht der Fleischfabrikant damit Konfrontationen mit Fan-Gruppen, die seinen Rücktritt fordern, aus dem Weg. Offiziell gibt es aber „berufliche Gründe“ für das Fernbleiben des 63-Jährigen, dessen selbst auferlegte Sperre am Donnerstag um 0.00 Uhr abläuft. Die Spiele seines Clubs hatte der Schalke-Boss nach dem Eklat im Sommer am Fernseher verfolgt. Obwohl nach dem Beschluss des Ehrenrates eigentlich nur die Sitzungen und die Arbeit im Aufsichtsrat, den er seit 2001 leitet, tabu waren.

Schon kurz nach den skandalösen Sätzen beim „Tag des Handwerks“ in Paderborn hatten ihm viele Fans demonstrativ die Rote Karte gezeigt. Beim Erstrundenspiel im DFB-Pokal bei der SV Drochtersen/Assel hatte der Schalker Block fast geschlossen rote Schilder hochgehalten, auf denen „Rassismus“ und sein Name stand. Bei seiner Rückkehr in die Arena ist mit weiteren Protesten vor allem der Ultras, die den Milliardär aus Ostwestfalen schon seit Jahren kritisch beurteilen, zu rechnen.

Die Gremien des FC Schalke haben Tönnnies' bevorstehende Rückkehr in seine Amtsgeschäfte als Aufsichtsratsvorsitzender begrüßt. „In den vergangenen 25 Jahren ist es uns gelungen, Schalke 04 in einem sich immer stärker verändernden Fußballgeschäft als ernstzunehmenden Mitbewerber in der Spitzengruppe der Bundesliga zu halten und gleichzeitig unsere Identität zu bewahren. Daran hat Clemens Tönnies in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender einen großen Anteil“, wird Finanzvorstand Peter Peters in einer Vereinsmitteilung von Mittwoch zitiert.

Marozsan erklärt England zum Vorbild

Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan wünscht sich für den Frauenfußball in Deutschland englische Verhältnisse. „Ich denke, in England hat sich der Frauenfußball extrem entwickelt“, sagte die 27-Jährige von Champions-League-Gewinner Olympique Lyon der "Sport-Bild". Große Vereine wie Manchester United und Chelsea würden für Topspiele ihre Stadien zur Verfügung stellen. Dies habe schon zu großen Zuschauerzahlen geführt. „Daran sollten wir uns in Deutschland ein Beispiel nehmen“, sagte die technisch versierte Spielmacherin.

Marozsan trifft am Sonnabend (18.30 Uhr/Eurosport) in einem Länderspiel im Londoner Wembleystadion auf Gastgeber England. Das Stadion ist mit 90.000 Zuschauern ausverkauft. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte zuletzt in Aachen in der EM-Qualifikation gegen die Ukraine nachmittags vor 5504 Zuschauern gespielt. „Bei uns haben die Zuschauerzahlen bei Länderspielen sicher auch deshalb gelitten, weil wir häufig zu ungünstigen Zeiten gespielt haben. Da müssen wir uns natürlich hinterfragen“, sagte Marozsan.

In Frankreich habe sie zudem weitaus bessere Möglichkeiten, die Spiele der englischen Liga zu verfolgen. „England hat eine App entwickelt, in der sämtliche Spiele live und kostenfrei übertragen werden“, sagte Marozsan, „die deutsche Frauen-Bundesliga dagegen ist nur sehr schwierig für mich von hier aus zu verfolgen.“

Bergamos Gosens träumt von Schalke 04

Italien-Legionär Robin Gosens von Atalanta Bergamo will irgendwann in der Bundesliga spielen. „Mein langfristiges Ziel ist die Bundesliga, daraus habe ich noch nie einen Hehl gemacht. Dafür mache ich alles“, sagte der 25-Jährige im Interview mit den Portalen "Spox" und "Goal".

Dabei macht er über seine Affinität zu Schalke 04 kein Geheimnis: „Ich will nicht den Stempel Schalke-Ultra bekommen, aber ich würde mich schon als Sympathisant bezeichnen.“ Sein Onkel habe ihn als kleinen Jungen mit ins Stadion genommen. Gosens: „Das war mein erstes Mal im Stadion, ich war hin und weg. Seitdem ist das mein Verein. Aber aktuell habe ich nur Atalanta im Kopf.“

Der gebürtige Emmericher, der seit 2017 in Bergamo spielt, hat allerdings immer noch Schwierigkeiten, sich an die Gepflogenheiten im Profifußball zu gewöhnen: „Ich habe immer noch enorme Probleme mit dieser Fußball-Welt, die von Geld bestimmt wird und sehr oberflächlich ist. Es wird wenig Wert auf den Menschen hinter dem Fußballer gelegt. Die Spieler werden immer mehr zu Objekten mit einem Preisschild dran, die maximalen Profit für den Verein herausholen sollen. Das ist für mich als sehr emotionale Person schwierig.“

Kein Gehalt: Irans Nationaltrainer Wilmots droht mit Rücktritt

Irans Nationalmannschaft muss das brisante WM-Qualifikationsspiel am 14. November gegen Irak womöglich ohne Cheftrainer an der Seitenlinie bestreiten. Wegen ausstehender Gehaltszahlungen will der erst seit Mai amtierende belgische Chefcoach Marc Wilmots seinen Job in Iran kündigen. Der frühere Schalker Bundesligaprofi fordert umgehend ein klärendes Gespräch mit den Verantwortlichen des iranischen Verbands (FFI), teilte das Nachrichtenportal Khabar-Online am Mittwoch mit. Dieses Gespräch soll in der Türkei stattfinden. Ob Wilmots den Iran bereits verlassen hat, wurde in dem Bericht nicht erwähnt.

Über Probleme mit der Gehaltszahlung für Wilmots war zunächst von belgischen Medien berichtet worden. Der FFI behauptet, das Gehalt bereits bezahlt zu haben, nur sei es wegen der Bankensanktionen gegen den Iran noch nicht auf Wilmots Konto überwiesen worden. Der Verband sollte iranischen Medien zufolge das Problem umgehend lösen.

Wegen der US-Sanktionen sind keine internationalen Banktransfers aus dem Iran ins Ausland möglich. Dies führt immer wieder zu Problemen bei der Gehaltsüberweisung für ausländische Trainer und Spieler im Land. Einige Trainer, so der Portugiese Carlos Queiroz und der Kroate Branko Ivankovic, haben deswegen beim Weltverband Fifa bereits Beschwerde eingelegt.

Wilmots begann seinen Job im Iran Ende Mai; er bekam einen Dreijahresvertrag bis zur WM 2022 in Katar. Mit der Auswahl Irans hat er in der WM-Qualifikation bisher zweimal gewonnen und einmal verloren.

St.-Pauli-Profi Möller Daehli für Länderspiele nominiert

Der norwegische Nationalspieler Mats Möller Daehli vom FC St. Pauli geht in der kommenden Woche wieder auf Länderspiel-Tour. Wie der Kiezclub am Mittwoch mitteilte, hat Nationaltrainer Lars Lagerbäck den 24 Jahre alten Mittelfeldakteur für die EM-Qualifikationsspiele der Norweger am 15. November in Oslo gegen die Färöer und drei Tage später in Attard gegen Malta nominiert. Möller Daehli zählt beim Hamburger Zweitligisten ebenso wie in Norwegens Länderauswahl zu den Leistungsträgern.

DFB-Pokal: drei Achtelfinalspiele im Free-TV

Das Achtelfinal-Spiel von RB Leipzig im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt wird im Free-TV übertragen. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch festlegte, wird die Partie am 4. Februar 2020 um 18.30 Uhr angepfiffen. Sport 1 übertragt das Gastspiel der Leipziger.

Zudem zeigt die ARD ebenfalls am 4. Februar die Begegnung zwischen Werder Bremen und Borussia Dortmund (20.45 Uhr). Einen Tag später überträgt das Erste das Spiel zwischen dem FC Bayern München und der TSG Hoffenheim.

Eklat in Neapel: Stars widersetzen sich Clubboss

Beim italienischen Spitzenklub SSC Neapel ist es zu einem handfesten Eklat gekommen. Die Stars von Trainer Carlo Ancelotti weigerten sich laut Medienberichten, der Anweisung von Clubchef Aurelio De Laurentiis Folge zu leisten und bis Sonntag ins Trainingslager zu gehen.

Das sollte im 35 Kilometer von Neapel entfernten Castel Volturno abgehalten werden. De Laurentiis sah nach dem enttäuschenden 1:1 in der Champions League gegen Red Bull Salzburg Ansätze für ein Straftraining. Mehrere Tage sollten die Napoli-Asse im Trainingslager schwitzen. Doch die Profis fuhren am Dienstagabend einfach nach Hause.

„Meuterei bei der SSC Neapel“, kommentierte der "Corriere dello Sport". Damit verschärfen sich die Spannungen zwischen der Mannschaft und De Laurentiis. Nach nur zwei Punkten aus den vergangenen drei Spielen ist der Ex-Meister in der Serie A auf Platz sieben abgerutscht. Ancelotti selbst gab sich moderat: „Es ist klar, dass ich mit dieser Leistung nicht zufrieden bin. Wir wollten die Qualifikation schaffen. Es ist eine schwierige Zeit, aber wir verfügen über die notwendigen Qualitäten, um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden.“

Australiens Verband gleicht Bezahlung der Frauen an

Die australischen Fußballerinnen haben im Kampf um gerechtere Bezahlung einen historischen Durchbruch erzielt. Die „Matildas“ erhalten künftig die gleichen Bezüge wie die „Socceroos“. Das gab der nationale Verband FFA am Mittwoch bekannt. Neben der angeglichenen Bezahlung bekommen die Frauen weitere Annehmlichkeiten der männlichen Nationalspieler, etwa Business-Class-Flüge zu internationalen Spielen und Turnieren.

„Davon haben wir immer geträumt“, sagte die frühere Potsdamerin Elise Kellond-Knight und lobte den „Respekt“, der den Nationalspielerinnen durch den Deal zuteil würde. „Fußball ist ein Spiel für alle“, sagte der FFA-Vorsitzende Chris Nikou, der das neue Abkommen als „großen Schritt“ bezeichnete. Der vereinbarte Kontrakt läuft vorerst für vier Jahre. Die Frauen- und Männerteams erhalten jeweils 24 Prozent der durch die Nationalmannschaften erzielten Einnahmen. Der Wert steigt jährlich um ein Prozent.

Das australische Modell dürfte auch den US-Frauen in ihrem Bemühen um Gleichberechtigung Rückenwind geben. Die Weltmeisterinnen um Superstar Megan Rapinoe haben eine Sammelklage gegen den eigenen Verband eingereicht, die im Mai 2020 verhandelt werden soll.

1860-Investor Ismaik: Bierofka geht als Held

Nach dem Abschied von Vereinsikone Daniel Bierofka hat Investor Hasan Ismaik den langjährigen Trainer des TSV 1860 München als Idol gewürdigt. „Das Ausscheiden von Bierofka müssen die Menschen verantworten, die ihn seit dem Aufstieg in die Dritte Liga ohne Rücksicht auf Verluste hinterhältig bekämpft haben. Für mich aber geht Daniel Bierofka als großer Held“, schrieb Ismaik in sozialen Netzwerken. „Seine Verdienste rund um den TSV 1860 sind nicht in Worte zu fassen und bleiben unvergessen.“

Ismaik hatte nach eigener Aussage noch am Dienstagabend versucht, Bierofka umzustimmen. „Bei unserem ausführlichen und intensiven Gespräch habe ich feststellen müssen, dass sich Daniel bei seinem Verein nicht mehr willkommen fühlt“, schrieb der jordanische Geldgeber des Drittligisten weiter. „Leider war er in seiner Entscheidung nicht mehr umzustimmen. Ich habe aber Verständnis und Respekt für seinen rigorosen Entschluss, zumal die Familie über allem steht.“

Italiens Verbandschef fordert Balotelli-Comeback

Nach dem Rassismus-Vorfall in Verona am Sonntag hat der italienische Verbandschef Gabriele Gravina Nationalcoach Roberto Mancini aufgefordert, Starstürmer Mario Balotelli wieder für die Nationalmannschaft zu nominieren. „Eine aktive Beteiligung Balotellis wäre eine außerordentliche Botschaft nach diesen rassistischen Vorfällen“, sagte Gravina der "Gazzetta dello Sport".

Balotelli sei ein Italiener, „er hat bewiesen, als Italiener eine größere Sensibilität als viele andere Spieler zu haben“, sagte Gravina. Mancini wird in den nächsten Tagen das Aufgebot für die Länderspiele am 15. November gegen Bosnien und am 18. November gegen Armenien bekannt geben.

Auch Massimo Cellino, Chef von Balotellis Club Brescia Calcio, wünscht sich Balotellis Rückkehr in die Squadra Azzurra. „Er muss Mancini aber mit seinen Leistungen überzeugen. Es wäre beleidigend, wenn er nur wegen seiner Hautfarbe wieder aufgenommen wird. Lassen wir Mario in Ruhe, Schluss mit Politik", sagte Cellino.

Finale der Copa Libertadores von Chile nach Peru verlegt

Wegen der anhaltenden Unruhen in Chile ist das Finale der Copa Libertadores nach Lima verlegt worden. Eigentlich hätte das Endspiel der südamerikanischen Königsklasse zwischen River Plate Buenos Aires und Flamengo Río de Janeiro am 23. November in Santiago de Chile ausgetragen werden sollen. Zum Schutz von Spielern und Zuschauern sei in Anbetracht der „neuen Umstände“ in Chile das Treffen in die peruanische Hauptstadt verlegt worden, teilte der südamerikanische Fußballverband Conmebol am Dienstag in Asunción (Paraguay) mit.

Der chilenische Verband ANFP sagte seinerseits ein Länderspiel gegen Bolivien ab, das am 15. November in Chile ausgetragen werden sollte. „Die Lage ist kompliziert in beiden Ländern, wir haben vereinbart, demnächst ein Freundschaftsspiel mit ihnen (Bolivien) zu organisieren“, erklärte am Dienstag der ANFP-Vorsitzende Sebastián Moreno in Santiago de Chile.

Das Länderspiel der Auswahl Chiles gegen Peru am 19. November in Lima wurde indessen bestätigt. Chiles Nationaltrainer Reinaldo Rueda werde aber für das Treffen ausschließlich Fußballer einberufen, die im Ausland spielen, sagte Moreno. So könne die chilenische Liga einen Spieltag nachholen, falls sich die Lage im Land bis dahin beruhigt haben sollte. Die nationale Meisterschaft wurde in Chile zu Beginn der Protestwelle vor knapp drei Wochen ausgesetzt.