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Borussia Dortmund dreht gegen Inter Mailand nach einem 0:2 noch ein 3:2

Ernüchternder Start, grandioses Ende - Borussia Dortmund hat die schon verloren geglaubte Chance auf das Achtelfinale in der Champions League gewahrt. Dank einer furiosen Aufholjagd in einer berauschenden zweiten Halbzeit gelang dem Team von Trainer Lucien Favre am Dienstagabend nach einem 0:2-Rückstand zur Pause gegen Inter Mailand noch ein verdientes 3:2.

Der überragende Doppel-Torschütze Achraf Hakimi (51./77.) und Julian Brandt (64.) sorgten für die kaum für möglich gehaltene Wende und damit für einen Mutmacher für den Liga-Gipfel beim deutschen Meister Bayern München. „Das ist ein Fußball-Abend, wie die Leute ihn lieben. Das gibt uns Rückenwind für Samstag“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im TV-Sender Sky. „Es war ein verrücktes Spiel, aber sehr schön“, meinte Trainer Favre beim Streamingdienst DAZN.

Champions League: Leipzig schlägt St. Petersburg

Torschütze Marcel Sabitzer freut sich mit einem Herzchen vor der Brust über das 2:0 gegen St. Petersburg. Rasenballsport Leipzig ist damit auf Achtelfinalkurs.
Torschütze Marcel Sabitzer freut sich mit einem Herzchen vor der Brust über das 2:0 gegen St. Petersburg. Rasenballsport Leipzig ist damit auf Achtelfinalkurs. © imago/Picture Point LE

Rasenballsport Leipzig steht dicht vor dem erstmaligen Einzug in die K.o.-Runde der Fußball-Champions League. Der Bundesligist mit dem eigenartigen Namen kam am Dienstag beim russischen Meister Zenit St. Petersburg zu einem verdienten 2:0 (1:0).

Bereits mit einem Remis gegen Benfica Lissabon in drei Wochen in ihrem vorletzten Spiel der Gruppe G würden die Sachsen das Achtelfinale erreichen. Diego Demme (45.+5) und Marcel Sabitzer (63.) sorgten in St. Petersburg mit ihren Treffern für die Entscheidung.

Hannover: Ex-BVB-Profi als Slomka-Nachfolger?

Der ehemalige Dortmunder Bundesliga-Profi Alex Frei soll nach übereinstimmenden Medienberichten aus Deutschland und der Schweiz einer der Kandidaten für die Nachfolge von Mirko Slomka als Cheftrainer bei Hannover 96 sein.

Der 40 Jahre alte Schweizer trainiert derzeit noch die A-Junioren des FC Basel. Allerdings soll der ehemalige Stürmer in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel haben.

Frei stürmte in der Bundesliga von 2006 bis 2009 für Borussia Dortmund. 2013 beendete er seine aktive Karriere bei seinem Heimatverein FC Basel. Zweitligist Hannover 96 hatte sich am Sonntag von Slomka getrennt.

1860 München: Bierofka schmeißt unter Tränen hin

Daniel Bierofka hatte seine dunkelblaue Basecap tief in sein bärtiges Gesicht gezogen, doch die Tränen in seinen Augen waren gut zu erkennen. „Es ging einfach nicht mehr. Ich kann nicht mehr zurück“, sagte er, als er am Dienstagnachmittag das Clubgelände von 1860 München an der Grünwalder Straße verließ – da war Bierofka angeblich schon nicht mehr Trainer des traditionsreichen, aber wieder einmal heillos zerstrittenen Drittligisten.

Der Fanliebling hat hingeschmissen. Die ewigen internen Querelen haben den 40-Jährigen zermürbt. Sechzig ohne Kultcoach Bierofka? „Ehrlich gesagt, nicht vorstellbar für mich“, sagte Löwen-Torjäger Sascha Mölders noch am Sonnabend nach dem erlösenden 4:2 des Tabellen-15. gegen Viktoria Köln. Drei Tage später ist das Undenkbare wohl wahr geworden – und 1860, das die Trennung zunächst nicht bestätigte, steht mal wieder als Chaosclub da.

Kulttrainer Daniel Bierofka hat bei 1860 München seinen Hut genommen.
Kulttrainer Daniel Bierofka hat bei 1860 München seinen Hut genommen. © Imago/Sven Simon

Zumal der umstrittene Investor Hasan Ismaik mit Entrüstung auf die Nachricht reagierte. „Ich bin entsetzt, mit welchen Methoden Daniel Bierofka beim TSV 1860 beschädigt wird. Seit Monaten wird unser Trainer gemobbt. Für mich ist das eine Schande, die ich nicht in Worte fassen kann“, schrieb der jordanische Geschäftsmann in den Sozialen Medien. Zudem behauptete er, „99 Prozent der Fans“ stünden „geschlossen“ hinter Bierofka.

Tatsächlich genießt Bierofka in München-Giesing Kultstatus. Zwischen 2000 und 2002 sowie von 2007 bis 2014 bestritt der ehemalige Nationalspieler 219 Begegnungen für die Löwen (29 Tore), danach bekleidete er als Trainer verschiedene Positionen im Verein. Dass er die erste Mannschaft nach dem Absturz in die viertklassige Regionalliga 2017 übernahm und wieder in den Profifußball führte, dürften ihm die Sechziger nie vergessen.

Bierofkas Vertrag lief bis 2022, dem Vernehmen nach einigte er sich mit der Clubführung aber auf eine Aufhebung der Arbeitsbeziehung. Er vermisste allem Anschein nach den Rückhalt der Bosse. Nach dem Sieg gegen Köln hatte er Querschüsse beklagt, die nicht zum ersten Mal aus dem „inneren Zirkel des Vereins“ gekommen seien. „Lange schaue ich mir das nicht mehr an“, betonte er – und behielt recht.

Schon im Sommer hatte Bierofka sich darüber beschwert, dass sich die Verantwortlichen nicht intensiv genug um neue Spieler bemühten. Zugleich musste er sich Diskussionen um sein angeblich zu hohes Gehalt erwehren. Das ist jetzt vorbei. Wie es ohne ihn bei den Löwen weiter geht, blieb zunächst offen.

Canadi beim 1. FC Nürnberg entlassen

Trainerwechsel auch beim 1. FC Nürnberg: Einen Tag nach der 1:3-Niederlage beim VfL Bochum stellte der Zweitligist den Österreicher Daniel Canadi frei. Mehr zur Entlassung des "Club"-Trainers lesen Sie hier.

Flick: Lewandowski muss operiert werden

Bayern Münchens Interimstrainer Hansi Flick hat bestätigt, dass sich Torjäger Robert Lewandowski einer Leistenoperation unterziehen muss. „Robert hat Probleme, aber keine Schmerzen“, es sei aber sicher, „dass es irgendwann gemacht werden muss“, sagte Flick am Dienstag und ergänzte: Lewandowski werde sich mit dem deutschen Rekordmeister absprechen, „wir müssen schauen, dass er möglichst wenig Spiele verpasst“. Es sei aber die Entscheidung des Polen, wann er sich operieren lasse.

Bayern mit Thomas Müller gegen Piräus

Für die kommenden beiden Spiele kündigte Flick Änderungen in der Mannschaft an. Es werde gegen Olympiakos Piräus in der Champions League (Mittwoch, 18.55 Uhr) und im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund (Sonnabend, 18.30 Uhr/beide Sky) „mit Sicherheit die ein oder andere Umstellung geben“, sagte er und ergänzte: „Javi Martinez wird spielen, Thomas Müller wird spielen.“

Martinez wird die Rolle des Innenverteidigers übernehmen. Flick will das Spiel gegen Piräus auch als Generalprobe für jenes gegen Dortmund nehmen. Die Mannschaft solle sich „einspielen“. Gegen Dortmund wird Jerome Boateng fehlen, der nach seiner Roten Karte gegen Eintracht Frankfurt (1:5) für zwei Partien gesperrt wurde. Auf welcher Position Joshua Kimmich auflaufen wird, wollte Flick noch nicht preisgeben.

Fan für Rassismus gegen Balotelli bestraft

Nach den jüngsten rassistischen Entgleisungen gegen den italienischen Stürmerstar Mario Balotelli hat der Verein Hellas Verona gegen einen führenden Fan-Vertreter ein mehr als zehnjähriges Stadionverbot verhängt. Luca Castellini, einer der Anführer der sogenannten Ultras, sei bis zum 30. Juni 2030 suspendiert, teilte der Verein am Dienstag mit. Er habe mit seinen Äußerungen schwer gegen die ethischen Normen und Prinzipien des Clubs verstoßen.

Castellini hatte am Montag laut Medienberichten gesagt, Balotelli könne nie ein richtiger Italiener sein. Der dunkelhäutige Spieler wurde als Sohn ghanaischer Eltern in Italien geborenen. Auf die Frage, ob er Rassist sei, sagte Castellini, dass auch Verona einen „Neger“ habe und dass dieser nach seinem Tor am Sonntag von den eigenen Fans bejubelt worden sei. Er bezog sich dabei auf den in Italien geborenen kolumbianisch-stämmigen Eddi Salcedo.

Am Sonntag hatten Verona-Fans beim Heimspiel gegen Balotellis Brescia Calcio den Gäste-Stürmer mehrfach mit Affenlauten und rassistischen Rufen beleidigt. In der 54. Minute stoppte Balotelli während eines Angriffs den Ball, nahm ihn in die Hände und schoss ihn in Richtung eines Fanblocks der Gastgeber. Anschließend wollte der 29-Jährige den Platz verlassen. Mitspieler und Gegner überredeten Balotelli aber weiterzuspielen. Verona gewann 2:1, Balotelli erzielte in der 85. Minute den Anschlusstreffer.

Verona muss als Folge ein Spiel vor zum Teil leeren Rängen bestreiten. Die sogenannten Ostsitze im Stadion müssen für ein Spiel leer bleiben, verkündete die Serie A am Dienstag als Sanktion. Aus diesem Bereich waren die rassistischen Beleidigungen gekommen.

Leverkusen weiterhin ohne Kapitän Bender

Bayer Leverkusen muss wohl mindestens noch zwei weitere Spiele auf Kapitän Lars Bender verzichten. „Ich glaube nicht, dass er noch vor der Länderspielpause zurückkehren wird“, sagte Trainer Peter Bosz am Dienstag. Bender werde im Champions-League-Spiel am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) gegen Atlético Madrid sicher fehlen.

Der 30-Jährige hatte sich in der Vorwoche im DFB-Pokalspiel gegen den SC Paderborn einen kleinen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Die Ausfallzeit war zunächst ungewiss. Bis zur Länderspielpause stehen noch die Spiele gegen Madrid und am Sonntag in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg auf dem Programm.

Hools zurückgedrängt: Frau rügt Union-Keeper

Union Berlins Torhüter Rafal Gikiewicz hat sein beherztes Eingreifen bei den Randalen im Anschluss an den Derbysieg gegen Hertha BSC (1:0) als „Impuls“ und „natürliche Reaktion“ beschrieben. „Ich denke nicht darüber nach, was passieren kann. Ich sagte ihnen in deutscher, polnischer und englischer Sprache, dass sie gehen sollen, weil der Verein sonst noch mehr Probleme bekommt“, erklärte der 32-Jährige am Dienstag.

Rafal Gikiewicz bei seinem Einsatz gegen die Union-Chaoten.
Rafal Gikiewicz bei seinem Einsatz gegen die Union-Chaoten. © Imago/Nordphoto

Gikiewicz hatte sich im von Pyro-Chaos überschatteten Derby nach Abpfiff mutig mehreren maskierten Union-Ultras entgegengestellt, die den Platz gestürmt hatten. Der Pole trieb die Menge mit Hilfe hinzugeeilter Teamkollegen schließlich zurück auf die Tribüne und verhinderte so eine weitere Eskalation. „Das ist nur Show“, sagte Gikiewicz über die Chaoten aus den Reihen des eigenen Anhangs.

Für sein Verhalten erntete der Pole viel Lob – nur nicht von seiner Frau. „Sie sagte mir zu Hause: “Du bist ein Idiot, was machst du? Du hättest verletzt werden können'„, erklärte Gikiewicz, der bedauerte, dass der Prestigeerfolg der Köpenicker etwas in den Hintergrund rückte: “Es ist ein bisschen schade, wir sollten über unseren Sieg reden. Ich verstehe das nicht. Wir wollen nach dem Spiel einfach mit unseren Fans jubeln.„

Kein Verständnis hatte Gikiewicz für Teile der Hertha-Ultras, die Leuchtgeschosse auf den Platz und die Tribünen abfeuerten. „Das ist nicht normal“, sagte er. Seine Familie habe das Spiel nach zehn Minuten aufgrund der Randale im VIP-Bereich verfolgt. Als Gikiewicz in der zweiten Halbzeit im Tor vor den Hertha-Chaoten spielte, habe er „auch ein bisschen Angst“ bekommen: „Vielleicht schießen sie mir in den Rücken.“

Werders Augustinsson hofft auf Comeback in 2019

Bremens Linksverteidiger Ludwig Augustinsson hofft, noch in diesem Jahr sein Comeback im Werder-Trikot geben zu können. „Mir geht’s soweit gut. Aktuell gucken wir von Tag zu Tag. Mein Ziel ist es, vor Weihnachten noch Spiele zu machen“, sagte der Schwede am Dienstag.

Augustinsson war im Sommer operiert worden, weil sein Knie bei Belastungen immer wieder anschwoll. Nachdem er die erste Zeit der Reha in seiner Heimat absolviert hatte, ist der 25 Jahre alte Defensivspieler seit einigen Wochen wieder in Bremen. Wann er wieder ins Teamtraining einsteigt, steht aber noch nicht fest.

1. FC Köln: Beierlorzer erhält Bewährung

Trainer Achim Beierlorzer bleibt beim 1. FC Köln vorerst im Amt. „Er soll gemeinsam mit der Mannschaft gegen die TSG Hoffenheim die sportliche Wende schaffen“, hieß es in einer Mitteilung des Bundesligisten am Dienstag. Die Führungsgremien des Vereins seien zu dem Ergebnis gekommen, Beierlorzer das Vertrauen auszusprechen, teilte der FC weiter mit.

Der 51-Jährige ist seit Saisonbeginn im Amt, unter seiner Leitung kassierte Köln in den ersten zehn Ligaspielen sieben Niederlagen und liegt mit sieben Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am Freitag spielen die Kölner zu Hause gegen Hoffenheim (20.30 Uhr/DAZN).

Zwei Spiele Sperre für Bayerns Boateng

Jerome Boateng wurde von Schiedsrichter Markus Schmidt nach Videostudium vom Platz gestellt.
Jerome Boateng wurde von Schiedsrichter Markus Schmidt nach Videostudium vom Platz gestellt. © Imago/ActionPictures

Bayern München muss zwei Spiele auf Jerome Boateng verzichten. Der Innenverteidiger wurde nach seiner Roten Karte wegen einer Notbremse im Spiel bei Eintracht Frankfurt (1:5) vom DFB-Sportgericht für die Begegnungen gegen Borussia Dortmund am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) und bei Fortuna Düsseldorf (23. November) gesperrt. Boateng und die Bayern haben dem Urteil zugestimmt.

Durch die Sperre vergrößern sich die Abwehrsorgen der Münchner. Auf die Innenverteidiger Niklas Süle (Kreuzbandriss) und Lucas Hernandez (Teilruptur des Innenbandes im Sprunggelenk) muss der FC Bayern langfristig verzichten.