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Halil Altintop übernimmt Fünftligaclub

Der ehemalige Bundesligaprofi Halil Altintop ist neuer Trainer des TSV Schwaben Augsburg. Wie der Bayernligist am Dienstag mitteilte, löst der frühere türkische Nationalspieler Markus Deibler ab. „Ich bin dankbar, dass ich diese Chance bekomme“, zitierte die „Augsburger Allgemeine“ den 36-jährigen Altintop. „Es war mir bewusst, dass der Einstieg für mich in das Trainer-Geschäft über die Jugend oder so ein Männerteam erfolgen muss.“

Altintop soll vorerst bis zum Saisonende bei dem abstiegsbedrohten Fünftligisten arbeiten. Der ehemalige Offensivakteur spielte von 2013 bis 2017 beim FC Augsburg und war zuletzt Individualcoach beim VfB Stuttgart. „Normalerweise kann sich Schwaben so einen Mann mit solch einer Reputation nicht leisten, aber Halil ist uns sehr weit entgegengekommen“, sagte Abteilungsleiter Jürgen Reitmeier.

FC St. Pauli steigt in E-Sports ein

Der FC St. Pauli hat zwei E-Footballer verpflichtet. Noah Maurice Itgen und Tom Köst sollen künftig für die Hamburger antreten, teilte der Verein am Dienstag mit. Geplant ist eine Teilnahme an der Liga des Hamburger Fußball-Verbandes. „Dass wir in den E-Football einsteigen, ist der logische nächste Schritt, um das Thema Gaming weiterzuentwickeln und im Verein zu verankern“, sagte Martin Drust, Geschäftsleiter Marketing. Das Duo wechselte vom SV Babelsberg 03 ans Millerntor. Als Trainingsgelände wird das umgebaute Separee von Hauptsponsor Congstar im Millerntor-Stadion genutzt.

Zur Heim-EM: Stuttgarter Stadion wird ausgebaut

Das Stadion des VfB Stuttgart soll für die EM 2024 in Deutschland für rund 65 Millionen Euro renoviert und ausgebaut werden. Wie die "Stuttgarter Nachrichten" und die "Stuttgarter Zeitung" mit Bezug auf die Haushaltsentwürfe für 2021 und 2022 berichten, gewährt die Stadt der Betreibergesellschaft dafür einen Zuschuss von 20 Millionen Euro. Die verbleibenden 45 Millionen Euro sollen jeweils zur Hälfte die Stadiongesellschaft und der VfB Stuttgart als Pächter der Mercedes-Benz-Arena übernehmen.

Für etwa 20 Millionen Euro soll im Zuge der Modernisierung der untere Bereich der Haupttribüne erneuert werden. Nach Angaben des Stadion-Geschäftsführers Martin Rau entsprechen darüber hinaus unter anderem Technik- und Umkleideräume sowie Medien- und Sicherheitsbereiche nicht mehr den Anforderungen. Der VfB wolle auch den Businessbereich auf der Haupttribüne verbessern und erweitern. Wie Finanzbürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) den Stuttgarter Medien sagte, seien weitergehende Ansprüche des VfB abgelehnt worden.

"Kicker": Geldsegen für FC Bayern

Der deutsche Meister FC Bayern München erhält nach einem „Kicker“-Bericht mehr als 45 Millionen Euro durch die internationale Vermarktung von Bundesliga-Spielen - und damit mehr als die letzten acht Clubs der Liga zusammen. Dies berichtet das Fachmagazin am Dienstag auf seiner Homepage. Demnach gehen 45,07 der insgesamt 254 Millionen an den Rekordchampion aus München, gefolgt von Borussia Dortmund (32,42 Millionen) und dem FC Schalke 04 (27,68 Millionen).

Hinter dem Toptrio folgen Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach. Die Zweitligisten erhalten dem Bericht zufolge eine Solidaritätszahlung von 6,5 Millionen Euro, die unter den 18 Vereinen aufgeteilt werden.

Früherer Marketingchef klagt gegen Fortuna Düsseldorf

Der frühere Marketingdirektor von Fortuna Düsseldorf zieht gegen den Bundesligisten vor das Arbeitsgericht. An diesem Freitag kommt es zu einer mündlichen Verhandlung. Das teilte das Arbeitsgericht Düsseldorf am Dienstag mit. Alexander Steinforth war vom inzwischen selbst stark angeschlagenen Vorstandschef Thomas Röttgermann vor rund zwei Wochen von seinen Aufgaben entbunden worden.

Röttgermann will für Steinforth seinen früheren Arbeitskollegen vom VfL Wolfsburg, Felix Welling, verpflichten. Deswegen sah Röttgermann keine Grundlage mehr für eine Zusammenarbeit mit Steinforth, der zudem als Vertrauter des früheren Düsseldorfer Vorstandschefs Robert Schäfer gilt. Inzwischen muss Röttgermann aber selbst um seinen Job bangen, nachdem das „Handelsblatt“ und "Der Spiegel“ in Bezugnahme auf interne Mails und Dokumente ihm vorgeworfen hatten, dem Aufsichtsrat die Unwahrheit über Privatgeschäfte erzählt zu haben. Röttgermann bestreitet dies.

Blindenfußball-Team verpasst Paralympics

Die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft hat die Qualifikation für die Paralympics in Tokio 2020 verpasst. Das Team von Bundestrainer Peter Gössmann beendete die Europameisterschaft in Rom auf dem siebten Platz, obwohl es nur eines von fünf Spielen verlor.

Ein Sieg fehlte zum Einzug ins Halbfinale, der auch die Chance auf ein Olympiaticket bedeutet hätte. „Das ist letztlich ein bitteres Ergebnis für unser Team, das von allen Seiten immer wieder großes Lob erhalten hat“, sagte Teammanager Rolf Husmann.

Sandro Wagner rechnet mit sozialen Medien ab

Sandro Wagner besuchte im August mit seinem Sohn das Spiel des FC Bayern gegen Hertha BSC.
Sandro Wagner besuchte im August mit seinem Sohn das Spiel des FC Bayern gegen Hertha BSC. © imago images / Lackovic

Der ehemalige Nationalspieler Sandro Wagner (31) kritisiert die sogenannten sozialen Medien scharf. „Mir fehlen die Worte. Wie dort miteinander umgegangen wird, so stumpf, asozial, sinnlos. Da frage ich mich schon, wo soll das noch hinführen?“, sagte der beim chinesischen Club Tianjin Teda beschäftigte Stürmer in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Portal „T-Online.de“. Der Vater dreier Kinder bezeichnete die sozialen Medien als „ganz großes Übel“: „Ich sehe die Gefahr, dass unsere Kinder immer dümmer und letztlich auch unglücklicher werden. Weil sie falschen Vorbildern hinterhereifern, die eine glattgeleckte Glamour-Welt vorheucheln.“

Er habe sich während eines Trainingslagers mal anonym bei Instagram angemeldet, „um zu schauen, was dort abgeht. Und wenn ich diese ganzen kleinen Instagram-Gangster sehe mit ihren Goldketten … Im echten Leben muss Mami kommen, wenn es ein Problem gibt.“

Wagner ist im vergangenen Winter von deutschen Rekordmeister Bayern München nach China gewechselt. Der Umzug sei seiner Familie zunächst schwergefallen: „Meine Tochter ist bereits acht und hat mich gefragt, warum ich noch mehr Geld verdienen möchte. Ich hätte doch bereits einen Porsche.“ Er betont, dass es ihm wichtig sei, dass sich seine Familie nicht groß mit dem Fußball beschäftigt. „Ich finde das immer ein wenig befremdlich, wenn Kollegen das ganze Wohnzimmer wie ein Fußballmuseum dekorieren. Müllmänner haben schließlich auch keine besonders gut geleerte Tonne dort rumstehen.“

Lübeck erobert Regionalliga-Spitze

Der VfB Lübeck ist neuer Tabellenführer der Regionalliga Nord. Zum Abschluss des elften Spieltags bezwang die Mannschaft von Trainer Rolf Landerl am Montagabend den VfB Oldenburg mit 3:1 (1:1) und zog am VfL Wolfsburg II vorbei. Die Niedersachsen hatten tags zuvor bei Aufsteiger Altona 93 überraschend deutlich mit 1:4 verloren.

Mann des Abends in Lübeck war der frühere HSV-Spieler Ahmet Arslan, dem in der Schlussphase innerhalb von 144 Sekunden ein Doppelpack gelang. Es waren seine Saisontreffer acht und neun, mit denen er sich auch an die Spitze der Torjägerliste setzte.

Vor 2673 Zuschauern an der Lohmühle war es lange eine ausgeglichene Partie, in der Abwehrchef Tommy Grupe die Lübecker in Führung gebracht hatte. Enis Bytyqi markierte vor der Pause noch das 1:1. Lübeck muss am nächsten Wochenende bei der U21 des HSV ran, gegen die es in der vergangenen Saison zwei Siege gab.

Iran lässt Frauen nur auf Extra-Tribüne zu

Rund 4600 Plätze auf einer eigens eingerichteten Tribüne werden beim WM-Qualifikationsspiel der iranischen Nationalmannschaft gegen Kambodscha am 10. Oktober in Teheran für Frauen vorgesehen. Nach Berichten iranischer Medien vom Dienstag sind das fünf Prozent der Plätze im Asadi-Stadion. Iran reagiert damit auf das Drängen der Fifa, auch Frauen ins Stadion zu lassen. Sportminister Massud Soltanifar hat dem Weltverband offiziell mitgeteilt, dass alle notwendigen Vorbereitungen getroffen seien: separate Eingänge, eine Extra-Tribüne und Damentoiletten.

Im Iran ist Frauen der Besuch von Fußballspielen seit vier Jahrzehnten untersagt. Die Fifa hatte allerdings gefordert, Frauen nicht nur für Länder-, sondern auch für Ligaspiele ins Stadion zu lassen. Dies ist weiterhin verboten. Obwohl Minister Soltanifar und sogar Präsident Hassan Ruhani gegen das Verbot sind, konnten sich beide bis jetzt nicht gegen den erzkonservativen Klerus durchsetzen.

Dynamo-Fans machen Pokalduell bei Hertha zum Heimspiel

Zweitligist Dynamo Dresden darf sich im Auswärtsspiel der zweiten DFB-Pokal-Runde bei Hertha BSC auf eine große Fan-Unterstützung freuen. Mehr als 20.000 Anhänger aus Sachsen werden am 30. Oktober im Berliner Olympiastadion erwartet. Der Bundesligist aus der Hauptstadt hat bereits 19.200 Karten für Dynamo-Fans zur Verfügung gestellt und damit das übliche Gästekontingent von etwa 7500 Karten mehr als verdoppelt.

„Wir sind den Verantwortlichen von Hertha BSC sehr dankbar, dass sie uns unkompliziert aufgrund der großen Nachfrage unserer Anhänger ein viel höheres Kartenkontingent zur Verfügung gestellt haben, als dies sonst bei Auswärtsspielen üblich ist“, sagte Dynamos Kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born in einer Pressemitteilung.

Die Nachfrage nach weiteren Tickets unter den Dynamo-Fans für das Pokalspiel ist offenbar weiterhin groß. Deshalb hat der Erstligist auf seiner Homepage eine Block-Empfehlung für die Dresdner Anhänger, die sich noch Karten im freien Verkauf sichern wollen, ausgesprochen. Die entsprechenden Bereiche auf der Haupt- und Gegentribüne befinden sich in unmittelbarer Nähe der Gästeblöcke.

Nach Prager Derby: Slavia münzt Fan-Wut für guten Zweck um

Wütende Reaktionen von Anhängern des tschechischen Erstligisten Sparta Prag beim Stadtduell gegen Meister Slavia haben zu einer hohen Spende für krebskranke Kinder geführt. Sparta-Fans hatten vor der 0:3-Niederlage angekündigt, Plüschtiere, vor allem Ratten, auf drei abtrünnige Ex-Spieler zu werfen.

Deren neuer Club hatte daraufhin erklärt, für jedes Kuscheltier 100 Kronen – umgerechnet etwa 3,86 Euro – zu spenden, und zudem auch die eigenen Fans aufgefordert, Kuscheltiere zu werfen. Letztlich kamen rund 7310 Euro zusammen, die an eine Kinderkrebsstation eines Prager Krankenhauses gespendet wurden.