Weltmeister trifft sehenswert bei Abschiedsspiel in München. Auch seine Ehefrau Ivanovic war unter den 75.000 Zuschauern dabei.

München. Am Ende flossen die Tränen. Über das Stadionmikrofon bedankte sich Bastian Schweinsteiger nach einem emotionalen Abschiedsspiel bei seinen Fans. „Vielen, vielen Dank. Ich bin einer von euch – und ich werde immer einer von euch bleiben. Meine Vergangenheit gehört nur dem FC Bayern und sonst keinem“, sagte Schweinsteiger am Dienstagabend mit Tränen in den Augen.

„Basti, wir danken dir“, hallte es zuvor durch die bis auf den letzten Platz gefüllte Arena, als die letzten Minuten der Partie laufen. Alle stehen und feiern ihren „Fußball-Gott“, dem kurz vor Schluss sogar noch nach einer Flanke von David Alaba ein wunderschönes Volleytor gelingt. Damit passt alles an diesem bewegenden Abend: das Wetter, die volle Allianz Arena.

Und auch vor den TV-Geräten tummelten sich im Schnitt 4,75 Millionen Interessierte. Damit durfte sich der übertragende Sender RTL über einen Marktanteil von 17,6 Prozent freuen. Schweinsteigers emotionale Abschiedsrede nach dem Spiel mit anschließender Ehrenrunde verfolgten sogar 5,53 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 22,8 Prozent.

Schon beim Einlaufen wurde es emotional

Und die Fans erleben den 34 Jahre alten Schweinsteiger sogar noch einmal 45 Minuten im Trikot des FC Bayern an der Seite alter Kumpels wie Arjen Robben oder Franck Ribéry. Das Freundschaftsspiel gewinnt der FC Bayern gegen Schweinsteigers aktuellen Verein Chicago Fire locker mit 4:0 (2:0), aber das ist im Grunde nebensächlich.

Große Gefühle löst bei Schweinsteiger schon das Einlaufen mitten durchs Publikum aus. Auf dem Platz wird er von den Münchner Bossen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß empfangen, es gibt ein Präsent und viele Umarmungen. „Sehr viele Bilder, sehr viele Momente“, seien ihm da durch den Kopf gegangen, sagt Schweinsteiger: „Es war sehr emotional beim Einlaufen.“ Und mit Emotionen endet der Abend auch.

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Spieler laufen alle mit Nummer 31 auf

Im Publikum sitzt auch seine Frau, die ehemalige Weltklasse-Tennisspielerin Ana Ivanovic. Die 30-Jährige erlebt an diesem Abend, wie populär ihr Ehemann in seiner bayerischen Heimat ist. Rummenigge hatte es am Tag zuvor bei Schweinsteigers Aufnahme in die Hall of Fame des FC Bayern so ausgedrückt: „Er ist bei den Leuten einfach beliebt. Er war immer Mister Bayern.“

Ana Ivanovic hielt sich auffällig zurück: Sie wollte Ihrem Ehemann den Mittelpunkt allein überlassen, damit er den Abend genießen konnte
Ana Ivanovic hielt sich auffällig zurück: Sie wollte Ihrem Ehemann den Mittelpunkt allein überlassen, damit er den Abend genießen konnte © imago/Sven Simon

Und dieser Vorzeige-Bayer hat als Fußballer dann so richtig Spaß an seinem Abschiedsspiel, als er nach viel Defensivarbeit als Kapitän der Chicago-Elf nach der Pause das Trikot wechselt. Schweinsteiger hat sichtbar Freude, an der Seite der eingewechselten Robben, Ribéry, Müller oder Lewandowski kicken zu dürfen.

Alle tragen Trikots mit der 31 drauf, auch Torwart Manuel Neuer. „Auf geht’s Basti, schieß ein Tor“, rufen die Fans. Und dieser Wunsch erfüllt sich nach einigen vergeblichen Versuchen schließlich auch noch.

Die Bayernspieler ließen Schweinsteiger hochleben
Die Bayernspieler ließen Schweinsteiger hochleben © dpa | Sven Hoppe

Nachrangig waren die anderen Torschützen des Abends: Serge Gnabry (7. Minute), der nach seiner Verletzung immer besser in Form kommt, Sandro Wagner (38.) und der vor Spielfreude strotzende Arjen Robben (63.) trafen vor Schweinsteiger gegen den Club aus der Major League Soccer.

Auch Löw schaute Schweinsteiger zu

„Ich verbinde sehr viel von meinem Leben mit dem FC Bayern“, hatte Schweinsteiger gesagt. Seine größten Erfolg feierte er als Profi des deutschen Rekordmeisters, den Champions-League-Titel 2013 und auch den WM-Triumph 2014 in Brasilien. Und er ahnte schon vorher, dass die Rückkehr in die Allianz Arena große Gefühle bei ihm wecken würde. „Da könnte schon die eine oder andere Träne kommen“, sagte er.

Ex-Trainer Heynckes und sein Garant für den Champions-League-Sieg: Schweinsteiger
Ex-Trainer Heynckes und sein Garant für den Champions-League-Sieg: Schweinsteiger © dpa | Sven Hoppe

Viele Fans waren in Bayern-Trikots mit der 31 ins Stadion gekommen, Schweinsteigers ehemaliger Nummer. Nach dem Aufwärmen sah man Schweinsteiger am Spielfeldrand in einer herzlichen Umarmung mit Jupp Heynckes, jenem Trainer, mit dem er 2013 das Triple gewann.

Überhaupt war viel Prominenz von Joachim Löw bis Philipp Lahm in die Münchner Arena gekommen, um dem Fußball-Abend unter dem Motto „Basti is back“ beizuwohnen. Ärgerlich für Bayern-Coach Niko Kovac war allerdings, dass Nationalspieler Leon Goretzka nach einem Zweikampf angeschlagen vom Spielfeld muss.