Leverkusen/Hamburg. Thomas Müller trifft dreimal und hält den Traum vom Triple unter Jupp Heynckes aufrecht. Ein Spieler ist für ihn “Mann des Jahres“.

Was für ein Spektakel unterm Bayer-Kreuz: Allerdings hatte nicht Leverkusen das bessere Ende, ein grandioser FC Bayern München. So kann der von Jupp Heynckes trainierte Club nach 2013 erneut das Triple aus Deutscher Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Gewinn der Champions League gewinnen. Mit einer Top-Leistung und wunderbaren Toren haben die Bayern das Pokalfinale in Berlin erreicht.

Zum 22. Mal stehen sie im Endspiel nach dem 6:2 (2:1) bei Bayer Leverkusen. Der Endspielgegner für den Showdown im Berliner Olympiastadion am 19. Mai wird am Mittwoch im Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und Vorjahresfinalist Eintracht Frankfurt ermittelt.

"Die Bayern haben jede Chance reingemacht", sagte Ex-HSVer Jonathan Tah. "Aber wir sollten uns davon nicht unterkriegen lassen." Er sich auch nicht, denn er kann noch zur WM in Russland. Dreifach-Torschütze Thomas Müller bedankte sich bei Torwart Sven Ulreich. Er sprach von "Mann des Jahres". Trainer Jupp Heynckes bezeichnete Ulreich als "Überragend".

Thomas Müller traf dreimal

Zweimal Torjäger Robert Lewandowski (3. und 9.), dreimal Thomas Müller (52., 64. und 78.) sowie Thiago (60.) erzielten vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena die Münchner Tore. Für Bayer trafen Lars Bender (16.) und Leon Bailey (72.).

Vor 30.210 Zuschauern hatten die Gäste, die bereits beide Ligaspiele gegen den Werksklub in dieser Saison 3:1 gewonnen hatten, zunächst alles im Griff. Heynckes und sein Co-Trainer Peter Hermann erlebten an ihrer alten Wirkungsstätte eine traumhafte Anfangsphase ihrer Mannschaft, die wie entfesselt aufspielte.

Martinez hatte nach einem Abpraller von Bayer-Torwart Bernd Leno die Blitzführung der Gäste mit einem strammen Schuss eingeleitet, Lewandowski lenkte den Ball dann in die Maschen. Zuvor hatte Müller Leverkusens Nationalkeeper aus kurzer Distanz angeschossen. Nur sechs Minuten später war Lewandowski erneut zur Stelle. Nach feiner Vorarbeit von Franck Ribery gelang dem Polen sein fünfter Treffer im laufenden Wettbewerb.

Lars Bender brachte Leverkusen noch einmal zurück

Nachdem Leverkusen die erste Viertelstunde komplett verschlafen hatte, führte der erste vernünftige Angriff gleich zum Anschlusstreffer. Bayer-Kapitän Lars Bender nutzte einen verunglückten Abwehrversuch von Weltmeister Jerome Boateng zum 1:2 und weckte damit wieder die Lebensgeister bei den Gastgebern, die zuletzt in der Liga bei ihren 4:1-Siegen in Leipzig und gegen Frankfurt geglänzt hatten.

Leverkusen agierte selbstbewusster und stürzte die keineswegs sattelfeste Abwehr des Meisters das ein ums andere Mal in Verlegenheit. Bei einem Gewaltschuss von Karim Bellarabi aus 25 Metern musste Bayern-Schlussmann Sven Ulreich in der 37. Minute sein ganzes Können aufbieten. Der Meister blieb seinerseits bei Kontern gefährlich, büßte aber seine anfängliche Dominanz ein.

Nach der Pause mühte sich Leverkusen nach Kräften und hatte durch Torjäger Kevin Volland und Bellarabi kurz nach Wiederanpfiff jeweils den Ausgleich auf dem Fuß. Der erste gute Angriff der Bayern führte dann aber gleich wieder durch Müller zum Erfolg.

Thiago und erneut Müller brachen dann endgültig den Widerstand der Leverkusener, die zwar durch Bailey noch verkürzen konnten, aber etwas unter Wert geschlagen wurden. Bayer, das von seinem ersten Finaleinzug seit 2009 geträumt hatte, kann sich nun voll auf die Qualifikation für die Champions League konzentrieren.